Bauanleitung DIY Intervallauslöser – LRTimelapse Pro-Timer Free

19012017

Der LRTi­mel­ap­se Pro-Timer Free ist ein Open Source Inter­vall­aus­lö­ser für Zeitraffer‑, Makro- und Astro-Foto­gra­fen. Ich habe ihn als Selbst­bau­pro­jekt ent­wi­ckelt und stel­le euch eine kos­ten­lo­se Bau­an­lei­tung zum Nach­bau­en zur Ver­fü­gung. Die­ser Timer bie­tet all das, was ich mir von einem Inter­vall­aus­lö­ser wünsche.

Ich habe die­ses Pro­jekt ins Leben geru­fen, da ich bis­her am Markt kei­nen Inter­vall­aus­lö­ser gefun­den habe, der alle mei­ne Anfor­de­run­gen für mei­ne Zeit­raf­fer- und Astro-Foto­gra­fie erfül­len konnte.

Es gibt mitt­ler­wei­le eine deut­lich ver­bes­ser­te und pro­fes­sio­nel­le­re Ver­si­on, näm­lich den LRT Pro Timer 3, die­sen könnt ihr als fer­ti­ges Pro­dukt kau­fen, er mit vie­len Ver­bes­se­run­gen und ist deut­lich klei­ner und schi­cker. Für alle, die nicht selbst bas­teln wol­len ist er sicher die Alternative!

Für alle, die bas­teln wol­len, geht’s hier weiter:

Der LRTi­mel­ap­se Pro-Timer Free funk­tio­niert mit jeder Kame­ra, die man über ein ana­lo­ges Aus­lö­se­ka­bel aus­lö­sen kann, also mit ganz weni­gen Aus­nah­men, mit so gut wie jeder. Er basiert auf einem Ardui­no Mikro­con­trol­ler, einer LCD-Anzei­ge und einer klei­nen Pla­ti­ne. Die not­wen­di­ge Soft­ware und Bau­an­lei­tung stel­le ich euch kos­ten­los zur Ver­fü­gung. Wei­ter­hin hat Chris­ti­an Stein­krü­ger freund­li­cher­wei­se spe­zi­ell für die­ses Pro­jekt ein Gehäu­se ent­wi­ckelt und stellt auch dafür die 3D-Druck­da­tei­en kos­ten­los zur Ver­fü­gung. Die­je­ni­gen, die kei­nen Zugriff auf einen 3D Dru­cker haben, kön­nen das Gehäu­se auch fer­tig bei Logo­de­ckel bestellen.

Der Bau des Timers ist ein­fach und soll­te inklu­si­ve allem nicht län­ger als ein bis zwei Stun­den in Anspruch neh­men. Vor­aus­set­zun­gen sind ein Elek­tro­nik-Löt­kol­ben, ein klein wenig Erfah­rung damit oder die Hil­fe von jeman­dem, der ein biss­chen Erfah­rung mit dem Löt­kol­ben hat. Wirk­lich nichts Wil­des. Ein schö­nes Pro­jekt für einen frei­en Sams­tag oder Sonn­tag, aus dem dann nicht nur ein sehr nütz­li­ches Werk­zeug ent­steht, son­dern bei dem ihr sicher auch noch etwas lernt.

Was kann man bei einem Intervallauslöser besser machen?

Inter­vall­aus­lö­ser gibt es wie Sand am Meer. Beschäf­tigt man sich aber so wie ich inten­siv mit der Zeit­raf­fer-Foto­gra­fie, fin­det man schnell etli­che Kri­tik­punk­te an den am Markt vor­han­de­nen Gerä­ten, z.B.:

  • Unnö­ti­ge Ver­zö­ge­run­gen durch das Trig­gern des Auto­fo­kus Signals (mehr dazu hier) oder ande­re unnö­ti­ge Ver­zö­ge­run­gen, die einen bei den Auf­nah­men einschränken
  • Kei­ne Anzei­ge der Anzahl der bereits auf­ge­nom­me­nen Bilder
  • Kei­ne Anzei­ge der Rest­lauf­zeit bei vor­ge­ge­be­ner Anzahl der auf­zu­neh­men­den Bilder
  • Kei­ne Mög­lich­keit das Inter­vall wäh­rend der Auf­nah­me stu­fen­los über einen bestimm­ten Zeit­raum hin­weg anpas­sen zu las­sen (Inter­vall-Ram­ping / Intervall-Fairing)
  • Kei­ne Mög­lich­keit die LEDs wäh­rend der Auf­nah­me kom­plett abzuschalten
  • Inter­val­le nur in gan­zen Sekun­den-Schrit­ten einstellbar
  • Kei­ne wirk­lich kur­zen Inter­val­le / Schwarz­zei­ten möglich
  • Strom­ver­sor­gung z.T. mit nicht gän­gi­gen Bat­te­rien, wie Knopfzellen
  • Kein abnehm­ba­res Kabel
  • Kei­ne Befes­ti­gungs­mög­lich­keit an der Kamera
  • Kom­pli­zier­te Programmierung/Bedienung
  • Knöp­fe im Dun­keln oder mit Hand­schu­hen oft kaum bedienbar

Es gibt eini­ge ganz cle­ve­re Smart­phone-Basier­te Lösun­gen, die eini­ge die­ser Anfor­de­run­gen erfül­len, aller­dings hat mir die Pra­xis gezeigt, dass auch das Smart­phone kein wirk­lich geeig­ne­tes Werk­zeug ist, um die Kame­ra bei Zeit­raf­fer­auf­nah­men zuver­läs­sig aus­zu­lö­sen, hier nur eini­ge Gründe:

  • Wenn über­haupt müss­te es eine kabel-gebun­de­nen Lösung sein, dazu muss ich das Smart­phone an der Kame­ra hän­gen, damit das nicht bau­melt, braucht man­min­des­tens eine extra Halterung.
  • Kabel­lo­se Lösun­gen sind ein­fach nicht zuver­läs­sig genug, spä­tes­tens, wenn man die direk­te Nähe der Kame­ra mal ver­lässt. Oft ist auch die Ver­bin­dung zickig.
  • Die Zeit­raf­fer­auf­nah­me saugt an dem Akku des Smart­phones, spä­ter kom­me ich damit dann ver­mut­lich nicht mehr über den Tag.
  • Ich muss wäh­rend der Auf­nah­me auf mein Smart­phone ver­zich­ten. Das möch­te ich eigent­lich nicht, denn das brau­che ich, um zwi­schen­drin Fotos zu machen, mei­ne Mails zu che­cken, die nächs­te Loca­ti­on zu fin­den etc – ggf. auch, um mit qDslrDa­sh­board die Kame­ra nach­zu­stel­len (aus den hier genann­ten Grün­den nut­ze ich das auch nicht, um die Kame­ra auszulösen)
  • Smart­phones kön­nen ein exak­tes Timi­nig der Auf­nah­men nicht immer gewähr­leis­ten. Oft bekommt man nicht wirk­lich akku­ra­te Inter­val­le. Das liegt dar­an, dass die Apps nicht die Hoheit über das haben, was sie tun. Die mobi­len Betriebs­sys­te­me kön­nen sie jeder­zeit aus­brem­sen, schla­fen legen, oder gar ganz been­den. Kon­trol­lie­ren kann man das lei­der nicht immer.

Das sind sys­tem­be­ding­te Nach­tei­le, die sol­che Lösun­gen für mich in der Pra­xis als nicht wirk­lich brauch­bar erschei­nen lassen.

Aus die­sen Über­le­gun­gen her­aus, habe ich mich ent­schlos­sen, einen eige­nen Inter­vall­aus­lö­ser zu kon­zi­pie­ren und zu bau­en. Mein Ziel war es, einen zuver­läs­si­gen Aus­lö­ser zu bau­en, der alle mei­ne Anfor­de­run­gen erfüllt und der dar­über hin­aus güns­tig und ein­fach nach­zu­bau­en ist.

Einer der Pro­to­ty­pen, noch ohne das schö­ne Gehäu­se, bei einer Zeit­raf­fer­auf­nah­me in Peru

Vorteile des LRTimelapse Pro-Timers

  • Schnells­ter Timer den ich jemals in der Hand hatte
  • Null Ver­zö­ge­rung zwi­schen Auf­nah­men außer der Zeit, die die Kame­ra zum Spei­chern der Auf­nah­men braucht
  • Inter­val­le in 0,1 Sekun­den Schrit­ten einstellbar
  • Start­in­ter­vall kann belie­big defi­niert und als Stan­dard gespei­chert werden.
  • Optio­na­ler Betrieb der Kame­ra im Bulb-Modus für län­ge­re Belich­tungs­zei­ten als 30 Sek (ins­be­son­de­re bei der Astro-Fotografie)
  • Stu­fen­lo­ses Inter­vall-Ram­ping (Ver­än­de­rung des Inter­valls) auf belie­bi­ge Inter­val­le über eine belie­bi­ge Zeit
  • Beleuch­tung mit einem Tas­ten­druck ab- bzw. ein­schalt­bar und indi­vi­du­ell dimm­bar. Hel­lig­keits­le­vel kann als Stan­dard gespei­chert werden.
  • Auf­nah­me von unend­lich vie­len Bil­dern, dann Zäh­lung der auf­ge­nom­men Bil­der und Anzei­ge der abge­lau­fe­nen Zeit im Display
  • oder Auf­nah­me von einer vor­ge­ge­be­nen Anzahl von Bil­dern, dann Anzei­ge der Rest­bil­der und Rest­zeit im Display
  • Befes­ti­gungs­mög­lich­keit am Blitz­schuh der Kamera
  • Ein­fa­che Bedienung
  • Gro­ße Knöp­fe, die sich im Dun­keln leicht erfüh­len und sich auch mit den meis­ten Fin­ger-Hand­schu­hen bedie­nen lassen
  • Kann einen slave-fähi­gen Time-Lap­se Moti­on-Con­trol­ler wie den NMX oder Emo­t­imo Spec­trum trig­gern und ermög­licht somit auch bei Auf­nah­men mit Moti­on Con­trol das Inter­vall-Ram­ping zu nut­zen.
  • Open Source - nur Materialkosten

Lust bekom­men auf ein klei­nes Selbst­bau-Aben­teu­er? Dann geht’s jetzt los!

Benötigte Bauteile

  • Ardui­no Uno (ca. 22€)
  • Sainsmart LCD Dis­play Shield (ca. 14€)
    (Update: soll­te der nicht ver­füg­bar sein, gibt es auch Alter­na­ti­ven, dazu muss man dann ggf. die Wer­te in dem Sketch ändern, dazu gibt es einen Thread im Forum.)
  • 2,5mm Klin­ken Einbaubuchse
  • Klei­nes Stück Loch­ras­ter­pla­ti­ne
  • NPN Tran­sis­tor 2N2222 oder BC337 (TO-92) z.B. BC337-16, alter­na­tiv BC337-25 oder BC337-40. Wer mag, kann auch einen Opto­kopp­ler ver­wen­den, dann ist die Kame­ra sogar gal­va­nisch von dem Strom­kreis des Ardui­no getrennt. Hier wür­de sich z.B. der PC817 von Sharp anbie­ten (Kos­ten­punkt 0,89 €).
  • 1 KOhm Widerstand
  • etwas Kup­fer­lit­ze
  • Bat­te­rie­hal­ter mit Kabel­an­schluss (nicht die mit dem 9V Klickanschluss)
  • Ein-Aus­schal­ter (Schie­be­schal­ter), z.B. die­ser hier (Dan­ke an Hart­mut für den Tipp im Forum)
  • Ein USB‑A auf USB‑B Kabel, zur Pro­gram­mie­rung des Ardui­no, das habt ihr sicher rumliegen
  • Das Gehäu­se, ent­we­der im Selbst­druck oder von Logo­de­ckel (sie­he wei­ter unten)
  • Ein paar Com­pu­ter Schrau­ben, um das Gehäu­se zu schließen
  • Ein han­dels­üb­li­ches Aus­lö­se­ka­bel für eure Kame­ra. Auf der einen Sei­te haben die­se Kabel einen Micro-Klin­ken­ste­cker, auf der ande­ren Sei­te den pro­prie­tä­ren Ste­cker für eure Kame­ra. Falls ihr ein sol­ches Kabel noch nicht habt, sucht ein­fach z.B. bei Ama­zon oder Ebay mal nach «Aus­lö­se­ka­bel <euer Kame­ra­mo­dell>»

Die Mate­ri­al­kos­ten (ohne Gehäu­se) belau­fen sich also auf maxi­mal 50€, meis­tens wird man die Klein­tei­le irgend­wo in einer Bas­tel­kis­te fin­den, dann liegt man eher so bei 40€. Das Gan­ze ist also nicht nur güns­ti­ger als vie­le kom­mer­zi­el­le Inter­vall-Aus­lö­ser und lie­fert so viel mehr Per­for­mance, nein, es ist auch noch ein spa­ßi­ges klei­nes Pro­jekt, bei dem ihr sicher auch noch etwas ler­nen könnt und spä­ter stolz auf euren Selbst­bau sein werdet!

Aufstecken des Display-Shields

Steckt bit­te als ers­tes das Dis­play-Shield auf den Ardui­no auf. Ach­tet dar­auf, dass ihr die Pins rich­tig ansteckt. Wenn ihr von oben auf das Dis­play schaut, müs­sen oben rechts die Pins deckungs­gleich mit der Auf­nah­me sein. Der rech­te Rand der Pla­ti­ne des Dis­play-Shields ist bün­dig mit der Pla­ti­ne des Ardui­no. Drückt nach dem Aus­rich­ten die bei­den Pla­ti­nen vor­sich­tig zusammen.

Bei­de Pla­ti­nen müs­sen rechts bün­dig auf­ein­an­der gesteckt wer­den. Die ange­lö­te­ten Kabel links kom­men später…

Nun kön­nen wir direkt mit der Pro­gram­mie­rung des Ardui­no star­ten. Im Anschluss küm­mern wir uns dann um die Schnitt­stel­le zur Kame­ra und den Zusam­men­bau im Gehäuse.

Programmieren des Arduino

Um den Ardui­no mit der von mir zur Ver­fü­gung gestell­ten Firm­ware zu pro­gram­mie­ren, müsst ihr euch die Ardui­no Ent­wick­lungs­um­ge­bung her­un­ter­la­den. Kei­ne Angst, ihr müsst nicht selbst ent­wi­ckeln oder pro­gram­mie­ren, wir nut­zen das Tool nur dazu, um die Firm­ware aufzuspielen.

Down­load der Ardui­no Entwicklungsumgebung

Ladet euch dort die neus­te Ver­si­on für eurer Betriebs­sys­tem her­un­ter und instal­liert sie. Lasst die Instal­la­ti­on mit den Stan­dard-Ein­stel­lun­gen inklu­si­ve der USB-Trei­ber durchlaufen.

Schließt nun den Ardui­no mit dem USB Kabel an einen frei­en USB Port an.

Nach dem Start der Anwen­dung soll­tet ihr fol­gen­des Fens­ter zu sehen bekommen:

Öff­net nun den Ein­stel­lungs-Dia­log über Datei→Voreinstellungen und merkt euch den Sketch­book-Spei­cher­ort oder kopiert ihn in die Zwischenablage.

Öff­net die­sen Ord­ner im Explo­rer oder Finder.

Ladet euch im nächs­ten Schritt mein Sketch für den LRTi­mel­ap­se Pro Timer Free herunter.

Down­load “LRTPTF Ardui­no Sketch” 

LRTimelapse-Pro-Timer-Free_0.92.zip – 10272-mal her­un­ter­ge­la­den – 14,40 kB

Update: Eine Alter­na­ti­ve, wei­ter­ent­wi­ckel­te Firm­ware hat Forum-User Hans Voll­mer ent­wi­ckelt, hier sei­ne Pro­jekt­sei­te im Forum.

Ent­packt die her­un­ter­ge­la­de­ne Zip-Datei in den Ord­ner, den ihr eben geöff­net habt.

Wich­tig ist, dass in dem Sketch­ver­zeich­nis der Ord­ner LRTimelapse_Pro_Timer_Free liegt und dar­un­ter die drei Dateien.

Nun könnt ihr das Sketch (als Sketch wer­den die Ardui­no Pro­gram­me bezeich­net) in der Ent­wick­lungs­um­ge­bung öffnen.

Geht dazu auf Datei→Öffnen, navi­giert in den Ord­ner mit dem Sketch und öff­net die Datei LRTimelapse_Pro_Timer_Free.ino.

Die Ent­wick­lungs­um­ge­bung lädt auto­ma­tisch alle drei Datei­en, das sieht dann so aus:

Checkt bit­te noch, dass auch der rich­ti­ge Ardui­no bei euch aus­ge­wählt ist. Geht dazu ins Menü unter Werkzeuge→Board, dort soll­te Arduino/Genuino Uno aus­ge­wählt sein, falls nicht, wählt die­sen bit­te aus.

Im Menü dar­un­ter, wählt auch ein­mal den ange­ge­be­nen Port aus:

Der Port wird von dem USB Trei­ber ver­ge­ben und kann auf eurem Sys­tem ggf. abweichen.

Geht nun ein­mal auf Sketch→Überprüfen/Kompilieren, das soll­te ohne Feh­ler­mel­dung durchlaufen.

Als nächs­tes könnt ihr das Sketch in den Ardui­no schrei­ben, das geht ganz ein­fach über Sketch→Hochladen.

Nach dem Hoch­la­den star­tet der Ardui­no auto­ma­tisch neu, und ihr soll­tet auf dem Dis­play die Begrü­ßung des LRTi­mel­ap­se Pro Timer Free sehen!

Nun könnt ihr einen ers­ten Test­lauf, natür­lich noch ohne Kame­ra, star­ten. Als Strom­ver­sor­gung kann zunächst wei­ter­hin die USB-Ver­bin­dung zu eurem Rech­ner dienen.

Soll­tet ihr nichts auf dem Dis­play sehen oder der Kon­trast schlecht sein, nehmt einen klei­nen Schrau­ben­zie­her und dreht an der Plas­tik­schrau­be oben links vom Dis­play. Damit könnt ihr den Kon­trast des Dis­plays ein­stel­len. Nor­ma­ler­wei­se muss man das ein­mal am Anfang machen, danach nicht mehr.

Menüführung des LRTimelapse Pro-Timer Free

Nach dem Hoch­fah­ren mit dem Start­bild­schirm befin­det ihr euch qua­si schon im Menü. Navi­gie­ren könnt ihr mit den Tas­ten des Dis­play-Shields. Oben/Unten ver­än­dert Wer­te oder wech­selt zwi­schen Menü­punk­ten, Rechts geht wei­ter, Links zurück. Die Tas­te ganz links schal­tet das Licht aus bzw. an.

Ich habe die Bedie­nung so logisch gestal­tet, wie es mir mög­lich war. Navi­giert doch mal ein wenig her­um und pro­biert es aus. Das ein­zi­ge was jetzt noch nicht funk­tio­niert, ist das Aus­lö­sen der Kame­ra – dazu fehlt uns noch die ent­spre­chen­de Ver­bin­dung. Dazu kom­men wir dann aber gleich im nächs­ten Schritt.

Start­bild­schirm, Ver­si­on 0.87

Nach dem Start­bild­schirm kommt auto­ma­tisch die Inter­val­lein­stel­lung, dies ist der «Haupt­bild­schirm» des Timers.

Mit den Tas­ten Hoch und Run­ter kann man das Inter­vall ein­stel­len. Mit Rechts geht es wei­ter zu den nächs­ten Einstellungen.

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Inter­vall Ein­stel­lung in Schrit­ten von 0,1 Sekunde

Neu in 0.87: Es kommt nun ein Menü, in dem man zwi­schen M‑Modus und Bulb-Modus wech­seln kann.

Neu: Wahl zwi­schen M- und Bulb-Modus ab Ver­si­on 0.87

Für nor­ma­le Zeit­raf­fer soll­te immer der M‑Modus gewählt wer­den und die Belich­tungs­zeit an der Kame­ra ein­ge­stellt werden.

Nur für Astro-Foto­gra­fie mit Belich­tungs­zei­ten >30 Sek soll­te der Bulb-Modus gewählt wer­den und auch an der Kame­ra ein­ge­stellt wer­den. In die­sem Fall steu­ert der LRTi­mel­ap­se Pro Timer Free die Belichtungszeit:

Wird die Belich­tung­zeit hier ein­ge­stellt, kann die­se nicht län­ger als Inter­vall – 0.5 Sekun­den sein.

Die Belich­tung wird nun über einen aus­ge­füll­ten Kas­ten, der in der mit­te der unte­ren Dis­play­zei­le auf­leuch­tet, visualisiert.

Das aus­ge­füll­te Recht­eck unten zeigt im Bulb-Modus an, dass der­zeit belich­tet wird.

Von bei­den Modi aus geht es dann mit einem Klick auf Rechts weiter:

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Anzahl der Auf­nah­men (hier unendlich)

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Anzahl der Auf­nah­men (hier 625)

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Anzei­ge wäh­rend der Lauf­zeit bei vor­ge­ge­be­ner Anzahl von Auf­nah­men: Bild­zäh­ler, noch auf­zu­neh­men­de Bil­der, Inter­vall – Rest­zeit (HH:MM), Bereits abge­lau­fe­ne Zeit (HH:MM:SS)

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Sicher­heits­ab­fra­ge vor dem Abbre­chen der Auf­nah­me nach einem Links-Klick aus der lau­fen­den Auf­nah­me heraus

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Wäh­rend der Auf­nah­me, wenn kei­ne Maxi­mal­zahl an Bil­der vor­ge­ge­ben wur­de: links oben: Anzahl der Bil­der, rechts oben: Inter­vall. Unten: Laufzeit.

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Rechts­klick aus der lau­fen­den Auf­nah­me her­aus: Menü für Pau­se und Intervall-Ramping

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Dau­er des Rampings

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Ziel-Inter­vall für Ramping

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Anzei­ge eines «*» wäh­rend des Intervall-Rampings

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Mit dem Knopf ganz links kann zu jeder Zeit das Dis­play kom­plett ab- bzw. wie­der ange­schal­tet werden.

Update: Neu ab 0.87

Neben dem oben gezeig­ten Bulb-Modus gibt es ab 0.87 auch noch einen Sin­gle-Expo­sure Bild­schirm, mit dem sich Ein­zel­aus­lö­sun­gen machen las­sen. Dies ist beson­ders nütz­lich für ein­zel­ne Lang­zeit­be­lich­tun­gen im Bulb-Modus der Kame­ra, oder Testauslösungen.

Die­sen Bild­schirm erreicht ihr, wenn ihr vom Haupt­bild­schirm (Inter­vall-Ein­stel­lung) nach Links drückt.

Stand­ad­mä­ßig ist hier Sin­gle Expo­sure ein­ge­stellt mit der kür­zes­ten Aus­lö­se­zeit von 0.1 Sekun­de. Ein Klick nach Links löst ein­fach die Kame­ra aus, z.B. für Testaufnahmen.

Mit Hoch bzw. Run­ter kann nun die Belich­tungs­zeit ein­ge­stellt wer­den, die Anzei­ge wech­selt bei län­ge­ren Zei­ten dann auf Bulb Expo­sure (an der Kame­ra soll­te dann auch Bulb ein­ge­stellt werden).

In die­sem Modus kön­nen sehr lan­ge Belich­tungs­zei­ten rea­li­siert wer­den. Wei­ter­hin kann mit Links aus­ge­löst wer­den. Ein Zäh­ler zeigt die ver­blei­ben­de Zeit wäh­rend der Belich­tung an.

Wäh­rend einer Lang­zeit­be­lich­tung kann die Aus­lö­sung mit einem Druck auf Rechts abge­bro­chen wer­den. Es kommt dann noch eine Sicherheitsabfrage.

Menü Aufbau als Flussdiagramm

Einer mei­ner User hat ein Fluss­dia­gramm gezeich­net, in der die Bedie­nungs­lo­gik abge­bil­det ist. Dan­ke Bernard!

Aufbau der Schnittstellen-Platine

Um nun aber end­lich auch die Kame­ra aus­zu­lö­sen, benö­ti­gen wir noch eine klei­ne Schal­tung, die von dem Ardui­no getrig­gert wird und dafür sorgt, dass das Aus­lö­se­si­gnal der Kame­ra auf Mas­se gezo­gen wird. Die Schal­tung besteht aus nicht viel mehr als einem Vor­wie­der­stand und einem Transistor.

Für den Auf­bau nimmt man am ein­fachs­ten eine Loch­ras­ter­pla­ti­ne, auf der man die Bau­tei­le ein­lö­tet und ent­spre­chend ver­bin­det. Am bes­ten baut ihr die Schal­tung genau­so auf, wie im Fol­gen­den dar­ge­stellt. Links auf der Pla­ti­ne fin­det ihr dann die Anschlüs­se für die Micro-Klin­ken Buch­se, in die dann spä­ter das Kame­ra Aus­lö­se­ka­bel ein­ge­steckt wird. Rechts sind die Anschlüs­se an den Ardui­no. Hier brau­chen wir Mas­se und den Signal­aus­gang P12. R1 ist der 1kOhm Wider­stand, 2N2222A ist der Tran­sis­tor. Die Aus­rich­tung des Tran­sis­tors seht ihr auch unten auf dem nächs­ten Foto.

Schaltplan LRTimelapse Pro Timer

Schalt­plan LRTi­mel­ap­se Pro Timer

Und hier hat Forums-User mederic023 einen kom­plet­ten Auf­bau­plan gezeich­net, auch dafür herz­li­chen Dank!

Für die nächs­ten Schrit­te soll­tet ihr nun den Ardui­no wie­der von dem Dis­play-Shield tren­nen. Wir brau­chen nun erst­mal nur das Dis­play-Shield, den Ardui­no set­zen wir ganz am Ende wie­der darunter.

Das rote Kabel, dass vom Wider­stand kommt, wird vor­sich­tig an den Pin P12 ange­lö­tet, das ist der 8. Pin von links oben gezählt, wenn man von hin­ten auf die Pla­ti­ne des Dis­play-Shields schaut (der Vor­letz­te vom ers­ten Block). Das schwar­ze Mas­se­ka­bel kommt dann an den Pin ganz rechts vom 2. Block. Wie gesagt, Vor­sicht beim Löten, damit ihr kei­nen Kurz­schluss mit benach­bar­ten Pins produziert.

Auf der ande­ren Sei­te (Cam_Release und Cam_GND) lötet ihr nun die Micro-Klin­ken-Buch­se für die Kame­ra­aus­lö­sung an. Denkt dar­an, die Buch­se zunächst in die Gehäu­se-Außen­wand ein­zu­bau­en, da sie von außen gesteckt wird. Sonst müsst ihr sie spä­ter wie­der ablöten.

Das Schwar­ze Mas­se-Kabel kommt an den Mas­se­an­schluss der Buch­se (das ist der lan­ge, mitt­le­re Löt-Anschluss hin­ten). Ich wür­de hier ein Stück Schrumpf­schlauch zur Iso­lie­rung drü­ber­zie­hen. Alter­na­tiv geht auch ein klei­nes Stück Isolierband.

Das im Foto gel­be Kabel kommt dann an die ande­ren bei­den (!) Kon­tak­te und ver­bin­det die­se. Damit trig­gern wir bei der Kame­ra Fokus und Aus­lö­sung gleich­zei­tig. Ihr könnt das Kabel­en­de ein­fach etwas län­ger abiso­lie­ren und dann zunächst an den einen und dann an den ande­ren Kon­takt anlö­ten. Wich­tig ist nur, dass es nicht den Mas­se­kon­takt berührt, daher habt ihr den ja auch vor­her isoliert.

Steckt nun den Ardui­no wie­der an, wie oben beschrieben.

Nun könnt ihr die Kame­ra­aus­lö­sung tes­ten. Schließt dazu ein han­dels­üb­li­ches Aus­lö­se­ka­bel, wel­ches auf der einen Sei­te einen Micro-Klin­ken-Ste­cker hat in die Buch­se, und die ande­re Sei­te in eure Kame­ra. Star­tet nun den LRTi­mel­ap­se Pro Timer Free, er soll­te nun eure Kame­ra auslösen!

Stromversorgung

Bis­her haben wir zur Strom­ver­sor­gung ja die USB-Ver­bin­dung zum Rech­ner genutzt. Das wäre wohl etwas umständ­lich unter­wegs. Aber natür­lich wäre eine Alter­na­ti­ve, den LRT Pro-Timer über eine Power­bank mit USB Aus­gang zu ver­sor­gen. Wenn ihr das machen wollt, braucht ihr nur ein ent­spre­chen­des Loch im Gehäu­se vor­zu­se­hen, wo ihr das USB Kabel ein­steckt und dann nutzt ihr ein­fach den USB Anschluss des Ardui­no zur Stromversorgung.

Per­sön­lich fand ich die Idee eines aut­ar­ken Geräts aller­dings schö­ner und so habe ich eine Akku-Hal­te­rung für AA-Akkus vor­ge­se­hen, die auch genau in das Gehäu­se, das Chris­ti­an ent­wor­fen hat, passt. Die­se soll­tet ihr mit 4x AA-Akkus bestü­cken, ich emp­feh­le die bewähr­ten Ene­loop-Akkus. Die lie­fern dann 4 x 1,2V, also 4.8V, per­fekt, um den Ardui­no am 5V-Ein­gang zu betrei­ben. «Nor­ma­le» Bat­te­rien ver­bie­ten sich eigent­lich schon aus Umwelt­grün­den, außer­dem wür­den sie auch mit 4 x 1.5V = 6V etwas zu viel Span­nung an dem gewähl­ten 5V-Ein­gang liefern.

Mit einem Satz Ene­loop bin ich z.B. in Nor­we­gen ohne Nach­la­den locker eine Woche lang hin­ge­kom­men und das mit inten­si­ver Zeit­raf­fer-Foto­gra­fie bei kal­ten Temperaturen.

Die Anschlüs­se für den Akku-Hal­ter habe ich auch direkt an das Dis­play-Shield gelö­tet. Dadurch sind alle Erwei­te­run­gen nur an das Dis­play-Shield ange­lö­tet und nicht an den Ardui­no. Trennt die bei­den also nun noch ein letz­tes Mal voneinander.

Nun wird das schwar­ze Kabel an Mas­se gelö­tet und das Rote Kabel zunächst an den Ein-Aus-Schal­ter und dann an den 5V Ein­gang-Pin. Wenn ihr von oben auf das Dis­play-Shield schaut, fin­det ihr die Anschlüs­se an dem Anschluss-Block rechts neben den Tas­tern. Der 5V Ein­gang ist der ganz rech­te Pin, Mas­se links dane­ben, sie­he Foto. Ach­tung: Die unte­ren «Löcher» sind nicht kon­tak­tiert. Wenn ihr die Kabel da rein­lö­tet, dann müsst ihr mit etwas mehr Löt­zinn zu dem jewei­li­gen Pin dar­über einen Kon­takt herstellen.

Bit­te vor­sich­tig und schnell löten, um kei­nen Kurz­schluss zu pro­du­zie­ren und das Shield auch nicht zu «gril­len».

Hier noch eine Gesamt­an­sicht des Auf­baus (ohne Ardui­no). Das Loch für mei­nen Ein-/Aus­schal­ter habe ich bei die­sem Pro­to­ty­pen auf die Schnel­le mit dem Löt­kol­ben in die Gehäu­se­wand geschmol­zen, das bekommt ihr sicher bes­ser hin… :-) Ach­tet auch dar­auf, dass ihr die Löcher für die Buch­se und den Schal­ter an Posi­tio­nen setzt, wo etwas Platz ins Gehäu­se hin­ein ist und nicht etwa direkt vor den USB-Port an der Pla­ti­ne, sonst passt es spä­ter beim Zusam­men­bau nicht. Ich könnt euch dazu die Fotos von Hart­mut im Forum anse­hen, der hat das sehr schön gelöst (viel schö­ner als ich :-))…

Bevor ihr nun den Ardui­no ein letz­tes Mal ansteckt, soll­tet ihr mit einem Stück Gaf­fa-Tape oder Iso­lier­band die klei­ne Pla­ti­ne umwi­ckeln. Die­se wird dann zwi­schen Ardui­no und Dis­play­shield posi­tio­niert, und dann die bei­den zusammengesteckt.

Das Gehäuse

Ein tol­les Gehäu­se für den LRTi­mel­ap­se Pro-Timer Free hat Chris­ti­an Stein­krü­ger, der Grün­der von Logo​de​ckel​.de ent­wor­fen. Er ist Meis­ter sei­nes Fachs, wenn es um 3D Model­lie­rung geht und so hat er ein echt fan­cy Teil designt und dazu auch eine Visua­li­sie­rung gemacht. Aber seht selbst:

Die Bau­plä­ne stellt er kos­ten­los zur Ver­fü­gung. Wenn ihr also einen 3D Dru­cker habt, oder auf einen zugrei­fen könnt, könnt ihr euch das Gehäu­se selbst dru­cken. Die dafür erfor­der­li­chen Vor­la­gen könnt ihr euch hier downloaden:

Down­load “LRTimelapse_Pro_Timer_Case.zip”

LRTimelapse_Pro_Timer_Case.zip – 7625-mal her­un­ter­ge­la­den – 1,47 MB

Da ich weiß, dass nicht jeder einen 3D Dru­cker hat (ich habe ja auch kei­nen), haben wir die Jungs von Logo­de­ckel gefragt, ob sie bereit wären, das Gehäu­se zu dru­cken und in ihrem Shop anzu­bie­ten. Und sie haben ja gesagt! Und nicht nur das, son­dern sie machen das zu einem Preis, der die Arbeit und Zeit, die da drin­steckt (es sind ja schon eini­ge Tei­le) echt nicht rech­net. Alles im Sin­ne die­ses frei­en Pro­jekts. Ich fin­de das groß­ar­tig! Aber es ist und bleibt 3D-Druck! Wie ihr auf dem Bild unten seht, sieht man das natür­lich und es kann auch mal ein paar Tole­ran­zen geben. Lei­der kann man gerin­ge Stück­zah­len eines sol­chen Gehäu­ses nicht pro­fes­sio­nell im Spritz­guss-Ver­fah­ren her­stel­len las­sen, das wür­de sich kos­ten­mä­ßig ein­fach nicht lohnen.

Das Gehau­se könnt ihr ent­we­der mit Akzent­far­be Grün, wie in den Bil­dern gezeigt, oder auch in Blau bekommen:

LRTi­mel­ap­se Pro-Timer Free in Blau – hier noch ohne Kame­ra-Anschluss und Schalter.

Hier geht’s zur Logo­de­ckel-Sei­te, wo ihr das Gehäu­se bestel­len könnt:

Übri­gens: wenn ihr das Gehäu­se bei Logo­de­ckel bestellt, bekommt ihr 4 Sei­ten­wän­de mit­ge­lie­fert, so dass ihr etwas Raum für Expe­ri­men­te habt, z.B. beim Anbrin­gen der Löcher für Schal­ter und Buchse.

Nun müsst ihr nur noch alles zusam­men­bau­en und die Pla­ti­ne in das Gehäu­se einsetzen.

Ach­tet dabei dar­auf, dass die Pla­ti­ne unten rich­tig mit ihren 4 Löchern in die Nub­sies im Gehäu­se ein­ras­tet. Ach­tet auch dar­auf, dass das Shield und der Ardui­no wirk­lich rich­tig auf­ein­an­der ste­cken und dass ihr kei­ne Kabel irgend­wie ein­klemmt beim Zusam­men­bau. Die Kabel vom Bat­te­rie­fach kön­nen ein­fach durch­ge­führt werden.

Nun könnt ihr die lin­ke Sei­ten­wand mit den Anschlüs­sen, die rech­te Sei­ten­wand und den Deckel des Bat­te­rie­fachs einsetzen.

Am Ende dann noch die Knöp­fe in den Deckel ein­set­zen und mit die­sem das Gehäu­se schlie­ßen. Nun noch vor­sich­tig das Gehäu­se mit 6 Schrau­ben schlie­ßen und das war’s. Als Schrau­ben könnt ihr ein­fach wel­che aus der PC-Grab­bel­kis­te neh­men, mit denen nor­ma­ler­wei­se die Fest­plat­ten in die Hal­te­rung geschraubt werden.

Wenn ihr alles rich­tig gemacht habt, soll­te alles per­fekt zusammenpassen.

Zum Bat­te­rie­wech­sel braucht ihr nur die zwei Schrau­ben des Bat­te­rie­fachs zu öff­nen und den klei­nen Deckel abzuheben.

Nach­trag: hier hat ein User eine Vari­an­te mit einem Stan­dard-Gehäu­se aus dem Elek­tro­nik-Han­del auf­ge­baut und dokumentiert.

Die Vorteile des LRTimelapse Pro-Timer Free auch bei Aufnahmen mit Motion Control nutzen

Bei Auf­nah­men vom Slider und/oder Pan-Tilt Kopf, über­nimmt meist der Moti­on-Con­trol­ler das Aus­lö­sen der Kame­ra. Dadurch muss man in der Regel auf das gera­de bei Tag-Nacht Zeit­raf­fern nütz­li­che Inter­vall-Ram­ping ver­zich­ten. Mit dem LRTi­mel­ap­se Pro-Timer könnt ihr nun bei­des ver­bin­den, sofern euer Moti­on-Con­trol­ler einen sog. «Slave-Modus» unter­stützt. Das ist der­zeit der Fall bei den Emo­t­imo Gerä­ten (inkl. Spec­trum), dem NMX von Dyna­mic Per­cep­ti­on und weiteren.

Dazu braucht ihr nur den Aus­lö­se-Aus­gang des LRTi­mel­ap­se Pro-Timer Free über ein TRS-Kabel (2.5mm-Klinke auf bei­den Sei­ten) mit dem Aux-Ein­gang des Con­trol­lers zu ver­bin­den. Dann ver­bin­det ihr den Kame­ra-Aus­gang des Con­trol­lers mit dem nor­ma­len Aus­lö­se­ka­bel mit eurer Kame­ra. Nun müsst ihr nur noch den Moti­on-Con­trol­ler in den Slave-Modus ver­set­zen. Beim NMX drückt man dazu schnell 3x hin­ter­ein­an­der die blaue Tas­te am Con­trol­ler. Dann Pro­gram­miert man ihn ganz nor­mal. Beim Emo­t­imo ver­setzt man die­sen nach Pro­gram­mie­rung in den Pause-Modus.

Im Slave Modus war­tet der Con­trol­ler auf einen exter­nen Trig­ger. Der kommt dann vom LRTi­mel­ap­se Pro-Timer Free. So könnt ihr alle Mög­lich­kei­ten eures neu­en Timers auch bei Auf­nah­men mit beweg­ter Kame­ra nut­zen! Ein­fa­cher geht’s eigent­lich nicht.

Fazit

Ich selbst arbei­te jetzt seit eini­gen Mona­ten mit Pro­to­ty­pen des LRTi­mel­ap­se Pro Timer Free und kann mir die Zeit­raf­fer-Foto­gra­fie mit einem ande­ren Inter­vall­aus­lö­ser gar nicht mehr vor­stel­len. Die schnel­le Aus­lö­sung ohne Blo­ckie­ren der Kame­ra, die Mög­lich­keit auch mal 1.5 oder 2.5 Sekun­den als Inter­vall ein­zu­stel­len, die Anzei­ge aller benö­tig­ten Daten auf dem Dis­play, das Inter­vall Ram­ping und nicht zuletzt die Mög­lich­keit, «das Licht aus­zu­stel­len» sind Fea­tures, die ich mir schon immer gewünscht habe. Auch die Bedie­nung mit Hand­schu­hen in der Käl­te Nor­we­gens hat super geklappt. Aber ihr wisst ja, wie das ist: wenn kei­ner auf eure Wün­sche hört, müsst ihr sie euch selbst erfüllen. :-)

Apro­pos Käl­te: bei sehr kal­ten Tem­pe­ra­tu­ren wird das LC-Dis­play recht trä­ge. Man kann es bis zu einem gewis­sen Grad noch bedie­nen, län­ge­re Zeit unterm Gefrier­punkt mag es aber nicht so ger­ne. Der Ardui­no funk­tio­niert dann wei­ter, aber die Steue­rung wird immer schwie­ri­ger, da dies Dis­play so trä­ge wird. Hier soll­tet ihr dann den Timer mit einem Mikro-Klin­ken-Ver­län­ge­rungs­ka­bel an die Kame­ra anschlie­ßen und ihn wäh­rend der Auf­nah­me geschützt im Ruck­sack oder der Foto­ta­sche unter­brin­gen, anstatt an der Kamera.

An die­ser Stel­le möch­te ich mich ganz herz­lich bei Chris­ti­an Stein­krü­ger und Ste­fan Nitz bedan­ken, die sich gleich bereit erklärt haben, das Pro­jekt und sei­nen frei­en Gedan­ken zu unter­stüt­zen! Chris­ti­an durch das Design des tol­len Gehäu­ses und Ste­fan durch das Ange­bot die fer­ti­gen Gehäu­se zu dru­cken und qua­si zum Selbst­kos­ten­preis anzubieten.

Community Projekt und Austausch

Ich ver­ste­he den LRTi­mel­ap­se Pro Timer Free als Com­mu­ni­ty Pro­jekt. Ich möch­te euch, der Zeit­raf­fer-Com­mu­ni­ty damit etwas geben, womit ihr noch bes­se­re Auf­nah­men machen könnt!

Im Gegen­zug freue ich mich natür­lich über Input. Wenn ihr also Ideen zur Wei­ter­ent­wick­lung habt, am bes­ten schon kon­kret, in Form von Code-Ände­run­gen, oder kon­kre­ten Tipps dann lasst es mich wis­sen! Wenn ihr den Timer gebaut habt, und Tipps für ande­re habt, z.B. einen bes­se­ren Ein-/Aus­schal­ter, Tipps zum ein­fa­che­ren Ver­bin­den der Kabel, ohne sie direkt an die Pins anzu­lö­ten oder was auch immer – bit­te gebt euren Teil an die Com­mu­ni­ty «zurück». Damit die­ses Pro­jekt lebt! Ich selbst kann das nicht so inten­siv betreu­en, wie LRTi­mel­ap­se. Ich bin auch kein Ardui­no Exper­te – das war für mich das ers­te Mal über­haupt, dass ich so etwas gebaut und pro­gram­miert habe. Hat aber rie­sig Spaß gemacht!

Neu für Ent­wick­ler: Die Ardui­no Sket­ches ste­hen jetzt auf Git­Hub zur Ver­fü­gung!

Ich habe zum Aus­tausch ein Forum ein­ge­rich­tet. Bit­te nutzt das für den Aus­tausch. Die Kom­men­ta­re hier auf der Sei­te sind abge­schal­tet, weil das Forum hier mehr Mög­lich­kei­ten bietet!

Hier geht’s zum Forum

Und nun viel Spaß damit!

Lizenzbedingungen

Wir stel­len die Ardui­no Sket­che, das Gehäu­se des LRTi­mel­ap­se Pro-Timer Free sowie die Schnitt­stel­len-Pla­ti­ne unter eine modi­fi­zier­te Crea­ti­ve Com­mons BY-NC-SA Lizenz.

Kon­kret: unter der Bedin­gung der Namens­nen­nung (Basiert auf dem LRTi­mel­ap­se Pro-Timer Free von Gun­ther Weg­ner, Gehäu­se von Chris­ti­an Stein­krü­ger) und dem Aus­schluss einer kom­mer­zi­el­len Nut­zung, darf der Source Code (Sketch) und das Gehäu­se des LRTi­mel­ap­se Pro-Timer Free modi­fi­ziert und wei­ter­ge­ge­ben wer­den. Die Logos müs­sen in jedem Fall auf dem Gehäu­se verbleiben.

Jeg­li­che Modi­fi­ka­ti­on muss a) vor ihrer Ver­öf­fent­li­chung dem Autor (Gun­ther Weg­ner) bekannt gege­ben und zur Ver­fü­gung gestellt wer­den, um ggf. in den LRTi­mel­ap­se Pro-Timer Free ein­flie­ßen zu kön­nen und muss b) eben­falls als frei­es Pro­jekt unter glei­chen Bedin­gun­gen ver­öf­fent­licht werden.

Die­se Lizenz bezieht sich aus­schließ­lich auf den Source-Code, das Gehäu­se und die Schnitt­stel­len-Pla­ti­ne des LRTi­mel­ap­se Pro-Timer Free und nicht auf etwa­ige Wer­ke, die durch Nut­zung des LRTi­mel­ap­se Pro-Timer Free ent­ste­hen. Die­se unter­lie­gen selbst­ver­ständ­lich dem Copy­right des Foto­gra­fen und kön­nen belie­big, auch kom­mer­zi­ell, lizen­ziert und ver­wen­det werden.

Disclaimer

Der Bau und Ein­satz die­ser Lösung erfolgt auf eige­ne Gefahr! Bei mei­nen Tests hat alles super funk­tio­niert und ich ver­traue mei­ne Kame­ras die­ser Lösung an. Eine Garan­tie über­neh­me ich natür­lich nicht!

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Alle Inhalte © Gunther Wegner

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