Paris-Rio-Salvador

22122007

Dass Flie­gen heut­zu­ta­ge nicht mehr so rich­tig Spaß macht, stel­len wir dann auch noch bei den Hand­ge­päck­kon­trol­len fest.

Über­all Schlan­gen. So gut wie nichts darf mehr mit­ge­nom­men wer­den. Selbst klei­ne Men­gen Zahn­pas­ta oder ande­rer Cremes müs­sen in klei­ne durch­sich­ti­ge Beu­tel gepackt wer­den. Essen und Trin­ken ist auch ver­bo­ten. Das alles wirkt – gelin­de gesagt – etwas paranoid.

Blöd vor allem, wenn man sich – wie wir – Pro­vi­ant zur Über­brü­ckung der War­te­zeit mit­ge­nom­men hat. Das wird uns klar, als die Frau vor uns in der Schlan­ge ange­hal­ten wird, all ihre Lebens­mit­tel (inkl. ori­gi­nal­ver­pack­ter Scho­ko­rie­gel und Gum­mi­bär­chen) zu ent­sor­gen. Schnell ver­las­sen wir die Schlan­ge. Ich bin wirk­lich wütend. Als ich in die Ton­ne gucke, in die die Sachen gewor­fen wer­den, wird mir schlecht. Davon könn­te man ein Dorf in einem armen Land ernäh­ren. Was soll das? Drin­nen wer­den die glei­chen Sachen dann wie­der ver­kauft. Zu hor­ren­den Prei­sen. Methode?

Unse­re Geträn­ke trin­ken wir schnell aus. Ich wei­ge­re mich aller­dings, mei­ne Sand­wi­ches, Kek­se und Gum­mi­bär­chen weg­zu­wer­fen. Das soll dann die an der Kon­trol­le machen, nicht ich.

Wir stel­len uns an eine ande­re Schlan­ge. Bei­de Taschen gehen ohne Bean­stan­dung durch. Da packs­te Dich an den Kopf. Drin­nen essen wir erst­mal die Sandwiches.

Der Flug nach Paris ver­läuft pro­blem­los, genau wir der Nacht­flug über den Atlantik.

Nach­dem wir unse­re Uhren 4 Stun­den Zurück­ge­stellt haben, lan­den wir in Rio. Lan­ge hat­ten wir über­legt, ob wir hier einen Zwi­schen­stopp ein­le­gen sol­len. Rio ist zwei­fels­oh­ne eine groß­ar­ti­ge Stadt, mit einem unglaub­li­chen Flair und einer fan­tas­ti­schen Lage und Land­schaft drum­her­um. Bei mei­nem letz­ten Besuch hier habe ich den Auf­ent­halt sehr genossen.

Letzt­end­lich haben wir uns dann aber doch auf die­ser Rei­se dage­gen ent­schie­den, weil wir so viel Span­nen­des im Nor­den Bra­si­li­ens vor­ha­ben, dass wir befürch­ten, Rio zusätz­lich wer­de ein­fach zu viel. So haben wir Rio in die Lis­te der Zie­le für die Süd­hälf­te neben Foz do Igua­çu, San­ta Cata­ri­na, Vale Vel­ho und wei­te­ren eingereiht.

Dem­entspre­chend haben wir dann natür­lich auch unser Gepäck gleich bis Sal­va­dor durch­ge­schickt, laut Aus­sa­ge der „freund­li­chen“ in Ham­burg, auch gar kein Pro­blem. Kurz vor dem Aus­stei­gen in Rio fra­ge ich sicher­heits­hal­ber noch­mal im Flie­ger nach – ein kur­zer Blick auf die Bord­kar­te – klar, geht durch, da brau­chen Sie sich nicht zu küm­mern. Genie­ßen sie ihren Aufenthalt.

In Rio müs­sen wir uns erst­mal ori­en­tie­ren, der Flug­ha­fen ist groß. Auf dem Weg zum Zoll kom­men wir an den Gepäck­bän­dern vor­bei, wo schon die ers­ten Kof­fer aus­ge­spuckt wer­den. Etli­che aus unse­rem Flie­ger gehen da hin, klar die blei­ben bestimmt in Rio.

Dia­na geht ja ger­ne auf Num­mer Sicher und fragt mich, ob wir nicht sicher­heits­hal­ber gucken wol­len, ob unser Gepäck da nicht doch raus­kommt. In Anbe­tracht der 600 Pas­sa­gie­re, die so eine Boe­ing 747–400 fasst, und der Tat­sa­che, dass man uns ja 2x ganz sicher bestä­tigt hat, dass unser Gepäck durch­geht, habe ich dazu wenig Lust. Wir stel­len uns also an die Schlan­ge für den Zoll an.

Als wir da so ste­hen, fragt eine net­te Dame in Uni­form uns, ob wir denn gar kein Gepäck hät­ten? Ich erklä­re, dass wir einen Anschluss­flug nach Sal­va­dor hät­ten, und das Gepäck durch­gin­ge. Sie schüt­telt nur den Kopf. Nein, das Gepäck müss­ten wir erst­mal hier abho­len und dann erneut auf­ge­ben. Wir sind ver­wirrt, und gehen zurück zum Band, als unse­re Ruck­sä­cke auch schon vor­bei kom­men. Ein Glück, dass sie uns das gesagt hat! Und ja, Dia­na hat­te recht :-)

Nach dem Zoll wird alles wie­der auf­ge­ge­ben, kein Pro­blem. Wir wun­dern uns nur, dass der Flug nach Sal­va­dor gar nicht auf dem Moni­tor aus­ge­wie­sen ist. Wird schon noch kom­men, wir haben ja noch Zeit. Also war­ten wir. Ande­re war­ten auch. Ich erfah­re, dass eini­ge von ihnen auch nach Sal­va­dor wol­len. Na, dann ist ja alles gut.

Hmm, die Zeit ver­geht. Immer noch nichts auf dem Moni­tor. Kei­ne Durchsage.

Irgend­wann gehe ich zu einer Mit­ar­bei­te­rin und fra­ge, was mit dem Flug nach Sal­va­dor sei? Ja, der käme schon noch. Er habe halt etwas Ver­spä­tung. Ich zei­ge mich ver­wun­dert, dass er noch nicht ein­mal auf dem Moni­tor aus­ge­wie­sen ist, aber sie zuckt nur mit den Schultern.

Aus „etwas Ver­spä­tung“ wer­den drei Stunden.

Auch eine Stra­te­gie, eine 3 stün­di­ge Ver­spä­tung zu hand­ha­ben: die Pas­sa­gie­re in völ­li­ger Unkennt­nis las­sen und genervt reagie­ren, wenn nach­ge­fragt wird.

Was solls. Wir sind im Urlaub.

Wei­ter­le­sen: Sal­va­dor de Bahia
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