Mit Grün in allen Schattierungen empfängt uns der Amazonas-Urwald am Tambopata-Fluss. Der Kontrast im Klima gegenüber Cusco, von wo aus wir gerade den Flieger genommen hatten, könnte krasser kaum sein. Heute lest ihr den 4. und letzten Teil meines Peru-Berichts mit vielen Bildern – von Puerto Maldonado aus geht es per Boot in den Urwald.
Insgesamt 7 Stunden, auf zwei Tage verteilt, dauert die Bootsfahrt bis an unser Endziel. Aber auch das Etappenziel des ersten Tages ist wunderschön: die Lodge liegt mitten im Wald. Außenwände haben die Zimmer keine – man schläft unter einem Moskitonetz und genießt auch nachts die unglaublich beruhigende Geräuschkulisse des Urwalds. So war es dann auch in der Lodge, in der wir die nächsten 4 Tage verbringen würden. Natur pur. Hier ist der Urwald noch so gut wie unzerstört. Strom gibt nur ein paar Stunden am Tag, Internet eher nicht. Aber dafür Ruhe – und die Natur direkt vor der Zimmertür. Was will man mehr!
Hier mal ein interaktives «Luftpanorama» des Urwalds – wie immer, könnt ihr Euch darin mit der Maus umsehen – am schönsten wirkt es, wenn ihr unten rechts auf «Vollbild» klickt!
Wenn es Euch gefallen hat, dann hier noch eines vor einem der leider so selten gewordernen Baumriesen, bitte auf jeden Fall im Vollbild-Modus ansehen!
Aber die Streifzüge durch den Wald lohnen sich nicht nur bezüglich der Tiersichtungen. Auch die kleinen «Details in Grün» sind es, die das Herz unserer Fotografen höher schlagen lassen.
Aber auch bei Nacht hat der Urwald viel zu bieten – auch wenn wir von unserem Standpunkt am Fluss die Milchstraße gerade so nicht sehen (sie wäre etwas weiter rechts hinter den Büschen, knapp links von der Mitte sieht man die Magellanschen Wolken).
Und auch hier sind es die kleinen Details – z.B. diese Spinne, in deren Netz wir fast hineingelaufen wären und die wir dann mit fachmännischer Lichtsetzung ausleuchteten, um sie zu Portraitieren. :-)
Setzt man sich dann noch Nachts in ein Boot, so sind unerwartete Begegnungen erst recht nicht ausgeschlossen.
Dieser Kaiman z.B. steuerte genau auf uns zu, als er uns sah. Das Bild entstand mit ISO 5000 und 1/1600 Sekunde bei Blende 2.8, 200mm an der Nikon D750. Einzige Lichtquelle war die Taschenlampe unseres Bootsführers. Bei solchen Aufnahmen ist es entscheidend, dass die Belichtungszeiten kurz genug sind, um das Tier noch scharf abzubilden und die Kamera genügend ISO-Spielraum hat, um ein solches Bild dann ohne Rauschen wiederzugeben.
Leider ist mir das bei unserer nächsten Begegnung dann nicht ganz so ideal gelungen, obwohl es hier entscheidend gewesen wäre. Einer der unglaublich seltenen Jaguare tauchte am Flussufer auf. Ein kurzer Blick, der genau für eine Auslösung von vorn reichte, und dann verschwand er im Dickicht.
Diese eine Auslösung erfolgte leider nur mit 1/25 Sekunde, bei ISO 4.000. Nicht kurz genug, um das sich bewegende Tier vom schwankenden Boot aus scharf einzufangen. Das sind Situationen, wo die ISO-Automatik wirklich helfen kann. Aber hinterher ist man immer schlauer. Wer rechnet denn mit einem Jaguar, wenn man auf der Suche nach Kaimanen ist? :-)
Und dann kommt irgendwann der Sonnenaufgang und lässt den Ärger über verpasste Chancen verfliegen. Wie mit einem Pinsel legt er die Farben über über Urwald und Fluss.
Und mit der Sonne kommen die Tiere – insbesondere die Papageien suchen morgens mineralhaltige Steilküsten auf, wo sie den Schlamm fressen. Dabei kann man versuchen, sie zu fotografieren – einfach ist das nicht, wie ich in meine Testbericht zur Nikon D750 ja schon beschrieben habe.
Eine besondere Faszination im Urwald machen die Bootsfahrten aus. Hier hat man doch einen etwas weiteren Blick, Tiere halten sich gerne an den Ufern auf und man gleitet an der Szenerie vorbei. Fotografisch natürlich auch anspruchsvoll – da das Boot sich in der Regel bewegt. Aber man sieht viele schöne Motive.
Und wenn es mal keine Tiere zu sehen gibt, dann kann man immer noch interessante Lichtmalereien mit der Kamera einfangen – einfach durch etwas ausprobieren und längere Belichtungszeiten. Ich mag sie sehr…
Irgendwann hieß es dann aber auch hier Abschied zu nehmen. Zum Glück hatten wir noch die Rückfahrt, die Flussabwärts deutlich schnelle ging, und konnten vom Boot aus noch einige Tiere fotografieren.
Ich hoffe, dieser Kurzbericht, der doch deutlich mehr Fotos als Text enthielt, hat Euch gefallen und Euch Lust gemacht, selbst rauszugehen uns zu fotografieren! Es muss ja nicht immer Südamerika sein.
Solltet ihr natürlich Lust haben, mich einmal auf einer solchen Reise zu begleiten, freue ich mich darüber sehr und verspreche Euch, es wir ein unvergessenes Erlebnis. Bisher waren alle Teilnehmer hochbegeistert. Wir planen derzeit Reisen nach Patagonien, Peru und Costa Rica. Ihr könnt Euch bei Martin von Zoom-Expeditions vormerken lassen, ansonsten informiere ich auch hier, sobald die Termine und Details stehen. Am besten, ihr meldet Euch für den EMail-Verteiler an – die Reisen sind z.T. recht schnell ausgebucht:
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Alle Inhalte © Gunther Wegner
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