Fotobücher sind toll! Musste man früher Alben aufwändig bekleben und erhielt nach dem ganzen Aufwand dann ein – zumindest von außen – eher wenig individuelles Ergebnis, kann man heute mit verhältnismäßig wenig Aufwand richtige, gebundene Bücher in Hochglanz erstellen. Fotobücher haben auch den riesigen Vorteil, dass man von Ihnen ohne Mehraufwand zusätzliche Exemplare drucken lassen kann – die zu wunderbaren Geschenken werden können.
Es wird Euch vielleicht verwundern: die erste Fassung des Buches Mit dem Rucksack durch Venezuela, habe ich als Fotobuch erstellt. Damals noch ohne die Absicht, es in einem größeren Rahmen zu veröffentlichen.
«Wie das?» werden sich wahrscheinlich all diejenigen fragen, die schonmal versucht haben ein Fotobuch zu erstellen.
Jeder Fotobuch-Anbieter stellt in der Regel eine eigene Software zur Verfügung, mit der man die Bücher möglichst einfach erstellen können soll. Ich will diese Programme jetzt gar nicht schlecht reden. Immerhin bieten sie wenig versierten Nutzern die Möglichkeit, schnell zu einem brauchbaren Ergebnis zu kommen. Wer noch nie ein Fotobuch gemacht hat, sollte es unbedingt einmal ausprobieren. Zum erstellen von Büchern mit viel Text oder individueller Gestaltung sind diese Programme allerdings nicht so geeignet:
- Man ist auf Standard-Layouts, die mitgelieferten Schriftarten und Effekte von der Stange eingeschränkt.
- Aufwändige Layouts sind oft nicht möglich, bzw. ist die Software in der Regel dafür nicht ausgelegt und führt dann beim Verlassen des Standard-Pfades zu Frustration.
- Ein aufwändig gestaltetes Layout kann in der Regel nicht aus der Software exportiert werden, um es andcerweitig zu verwenden.
- Man ist auf den Anbieter festgelegt und kann das Buch nicht bei Bedarf bei einem anderen Anbieter drucken lassen.
Angeregt durch ein Gewinnspiel von fotobuch-blog.de, möchte ich Euch heute mal erzählen, wie ich die oben genannten Nachteile umgehe, wenn ich Fotobücher erstelle und Euch als Beispiel ein Fotobuch zeigen, welches ich über Costa Rica gemacht habe.
Hier erst einmal das Ergebnis. Klickt auf den Link oder das folgende Bild, um Euch das Fotobuch anzusehen und mit den Pfeiltasten durchzublättern.
Wie ihr vielleicht bemerkt habt, habe ich keinerlei Standard-Elemente verwendet, sondern die Seiten komplett individuell gestaltet.
Und das ist der Trick:
- Nehmt ein beliebiges Grafik oder DTP Programm, mit dem ihr vertraut seit. Kostenlose Programme sind z.B. The Gimp (Bildbearbeitung) und Scribus (DTP). Professionelle Programme sind Photoshop (Bildbearbeitung) und Indesign (DTP). Auch Microsoft Publisher ist ein solches Programm.
Aber Achtung: alle diese Programme benötigen eine gewisse Einarbeitung! - Stellt die Seitengröße so groß ein, wie eine Doppelseite in Eurem Fotobuch später werden soll. Checkt dafür die Größen, die der von Euch präferierte Anbieter anbietet und entscheidet Euch im Vorfeld für eine!
- Richtet Euch Raster für das Einfügen der Bilder ein, damit diese bündig aneinanderliegen. Ein guter Tipp ist es, sich ein einheitliches Raster von z.B. 32x9 Quadraten über die gesamte Doppelseite anzulegen und über dieses dann die Bilder zu platzieren. Jedes Bild kann dabei beliebig viele Quadrate überspannen, liegt mit seinen Rändern aber immer genau auf dem Raster.
- Lasst Eurer Kreativität freien Raum! Ihr könnt nun beliebige Schriftarten setzt, von den Typografiemöglichkeiten der von Euch eingesetzten Programme profitieren, Mit Transparenzen arbeiten, Vektorgrafiken verwenden u.v.a.m.
- Wenn ihr fertig sein, dann exportiert, wenn möglich, die einzelnen Seiten als jpg in höchster Qualität und mit 300dpi. Wenn ihr ein DTP Programm verwendet, dann könnt ihr auch ein PDF mit allen Seiten erzeugen und dieses im Anschluss in einzelne jpg’s konvertieren. Hierzu könnt ihr z.B. einen Dienst, wie zamzar.com benutzen. Oder den freien PDFCreator. Der hängt sich als Druckertreiber in Euer System und kann auch so eingestellt werden, dass er jpg’s erzeugt anstatt von PDF.
- Erst wenn ihr mit der gesamten Gestaltung fertig seid, startet ihr die Software des Fotobuch-Anbieters.
- Ziel ist es, die proprietäre Software nur dazu zu verwenden, die kompletten, selbst gestalteten Doppelseiten einzufügen. Wählt dafür in der Software dasjenige Layout, bei dem ihr ein ganzes Bild über die komplette Doppelseite ziehen könnt.
- Fügt nun die JPG’s mit Euren Kompositionen auf die Doppelseiten ein.
- Schickt das Buch ab, und freut Euch auf das wirklich individuelle Ergebnis!
Wohlgemerkt: dieses Vorgehen ist für Anspruchsvolle, die fit mit Grafik bzw. DTP Programmen sind – oder sich darin fit machen möchten – und denen die Möglichkeiten, die die normale Fotobuch-Software bietet, nicht ausreichen. Viele Anwender sind sehr glücklich mit den Ergebnissen, die sie mit den «Standard-Mitteln» erreichen – dann können sie natürlich dabei bleiben.
Was ihr aber auf jeden Fall tun könnt, ist eine Kombination aus beiden Verfahren: Gestaltet doch im ersten Schritt mal den Umschlag für Euer nächstes Fotobuch individuell mit einem Grafikprogramm und ladet ihn als komplette Seite in die Fotobuch-Software. Ihr werdet sehen: das Ergebnis wird viel besser, als ein Umschlag «von der Stange».
Letztendlich sind es Eure Fotos und Eure Kreativität, die zu einem einmaligen Ergebnis führen!
Viel Spaß beim Ausprobieren! Wenn ihr noch Fragen habt, schreibt doch einfach einen Kommentar!
Ach ja, für das Gewinnspiel muss ich ja noch mein Lieblingsurlaubsbild raus suchen… Hmmm… das wird schwer.
Wir haben so viele tolle Bilder aus Costa Rica mitgebracht – viele sind aber nicht die klassischen Urlaubsbilder.
Na gut. Natur kennt keinen Kitsch. Ich entscheide mich daher heute mal für eine ganz besondere Stimmung, die wir im Corcovado Nationalpark einfangen konnten. Und ihr könnt mir glauben, wenn ich es Euch sage: der Himmel sah dort an dem Abend wirklich so aus!
Herzliche Grüße
Gunther
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Alle Inhalte © Gunther Wegner
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