Insta360 One X2 – Praxis Review

18042021

Mit der 360 Grad Kame­ra auf Tene­rif­fa – mein Video-Review und Testbericht

Ich habe zum ers­ten Mal eine 360 Grad Kame­ra im Ein­satz gehabt, die Insta360 One X2. Auf Tene­rif­fa habe ich sie aus­gie­big getes­tet beim Wan­dern, Schnor­cheln, Kitesur­fen und Tauchen.

In die­sem Pra­xis-Review erfahrt ihr mei­ne per­sön­li­che Ein­schät­zung zur Ins­ta 360 One X2, nach­dem ich sie eini­ge Mona­te im Ein­satz hat­te. Ich erzäh­le euch, ob aus mei­ner Sicht 360 Grad Kame­ras über­haupt sinn­voll sind, wel­che Vor- und Nach­tei­le sie gegen­über ande­ren Kame­ras haben und was die Insta360 One X2 im spe­zi­el­len aus­zeich­net. Ihr erfahrt, ob sie eine Action Cam erset­zen kann und in wel­chen Berei­chen sie mich wirk­lich begeis­tert hat und wo ich noch Poten­zi­al sehe. Ich gehe sowohl auf die Anfor­de­run­gen bei der Auf­nah­me als auch auf die Bear­bei­tung und das Ref­raming ein – sowohl mit der mobi­len App, also auch mit der spe­zi­el­len Insta360 Stu­dio Desk­top Anwendung.

Viel Spaß mit dem Video!

Verwendetes Equipment / Bezugsquellen

Disclaimer

Die Insta360 One X2 und das Zube­hör wur­den mir von Insta360 für die­sen Test zur Ver­fü­gung gestellt. Wie immer erfahrt ihr hier mei­ne per­sön­li­che Mei­nung, die­se ist weder mit dem Her­stel­ler abge­stimmt, noch hat die­ser für das Review bezahlt.


Um euch auch etwas Schrift­li­ches zur Ver­fü­gung zu stel­len, kom­men hier mei­ne eher stich­punkt­ar­ti­gen Auf­zeich­nun­gen, die ich zur Pro­duk­ti­on des Vide­os ver­wen­det habe. Bit­te schaut euch aber auf jeden Fall das Video an, denn ihr müsst die Auf­nah­men sehen, die man mit der Insta360 One X2 pro­du­zie­ren kann, nur den Text zu lesen, wäre graue Theorie… :-)

Einleitung

Heu­te stel­le ich euch eine für mich neue Kame­ra­klas­se vor, näm­lich eine 360 Grad Kame­ra. Schon seit knapp 10 Jah­ren beschäf­ti­ge ich mich mit 360 Grad Foto­gra­fie, bis­her habe ich dafür eine Spie­gel­re­flex ver­wen­det mit einem Zir­ku­lä­ren Fishe­ye und dann manu­ell 4 Bil­der mit Dre­hen der Kame­ra gemacht und die­se dann in der Nach­be­ar­bei­tung zusammengefügt.

360 Grad Kame­ras ver­spre­chen nun, dies alles zu auto­ma­ti­sie­ren und neben 360 Grad Fotos sogar Vide­os zu ermög­li­chen. Die Insta360 One X2 ist eine der bekann­tes­ten 360 Grad Kame­ras und wur­de mir zum Test zur Ver­fü­gung gestellt.

Bei mei­nem Review soll es vor allem dar­um gehen, her­aus­zu­fin­den, ob die­ses Werk­zeug qua­li­ta­tiv auch für anspruchs­vol­le Foto­gra­fen und Fil­me­ma­cher geeig­net ist, wie sie sich beim Hand­ling schlägt, ob man sie auch für Acti­on­auf­nah­men und Unter­was­ser ein­set­zen kann und vor allem, ob die Bild­qua­li­tät auch für anspruchs­vol­le Pro­duk­tio­nen geeig­net ist.

  • Kur­ze Vor­stel­lung der Kamera
  • Die Auf­nah­me von Fotos und Videos
  • Spe­zi­ell: Acti­on­auf­nah­men mit und ohne UW-Gehäuse
  • Die Bear­bei­tung der Fotos und Videos
  • Mein Fazit und mei­ne größ­ten Wünsche

Vorstellung der Kamera

  • Insta360 – 360 Grad Kame­ra, 2 Lin­sen mit je 180°
  • ca. 150 g
  • Neo­pren-Schutz­hül­le wird mitgeliefert.
  • Auto­ma­ti­sche Bild­sta­bi­li­sie­rung und Ausrichtung
  • «Sel­fie­sticks», die senk­recht zur Kame­ra­ach­se ein­ge­schraubt wer­den, sind auto­ma­tisch unsichtbar.
  • Bis 10m Was­ser­fest auch ohne Gehäu­se (mit Vor­sicht zu genießen!!)
  • Farb­dis­play mit Touch und Liveview
  • Gro­ße Sta­tus­leuch­te, so dass man auch aus der Fer­ne (auf dem Sel­fie­stick) sehen kann, ob die Kame­ra auf­nimmt, oder nicht.
  • Gro­ßer Akku mit lan­ger Lauf­zeit, Akku ent­nehm­bar, über spe­zi­el­le Lade­sta­ti­on auch außer­halb der Kame­ra zu laden

Aufnahme

Durch die Fishe­ye-Optik ist so gut wie alles scharf von vor­ne bis hin­ten, um den Fokus muss man sich also kei­ne Gedan­ken machen.

Belich­tung stellt die Kame­ra auch auto­ma­tisch ein, es gibt auch einen HDR Modus und einen Pureshot Modus für Fotos (HDR mit AI).

Auch im Video Modus lässt sich «HDR» ein­schal­ten, dies kommt den Auf­nah­men durch­aus in vie­len Situa­tio­nen zu Gute, aller­dings lässt die Kame­ra sich dann nur noch mit max. 25 fps betrei­ben, 30 fps oder mehr geht nicht. Das ist für alle die­je­ni­gen schlecht, die wie ich, in 30fps pro­du­zie­ren. Daher habe ich in mei­nem Video auf den HDR Modus beim Fil­men verzichtet.

Die 360 Grad Kame­ra nimmt zunächst ein­mal alles auf. Die Ent­schei­dung für Bild­win­kel, Zoom und Pro­jek­ti­on erfolgt spä­ter in der Software.

  • Vor­teil: Man kann sehr krea­ti­ve Bild­win­kel und sehr smoo­t­he Kame­ra­fahr­ten rea­li­sie­ren, weil die ja «berech­net werden».
  • Nach­teil: Man «muss» einen zusätz­li­chen Bear­bei­tungs­schritt einplanen.

Die Insta360 X2 hat eine extrem gute Sta­bi­li­sie­rung: Egal wie die Kame­ra gehal­ten wird, die Auf­nah­men sind immer in Waa­ge und zei­gen in die glei­che Rich­tung, dadurch coo­le Effek­te und Kame­ra Fahr­ten / Flü­ge möglich.

Beim Fil­men muss man etwas umden­ken und ler­nen, mit der Kame­ra umzu­ge­hen, um die rich­ti­gen Bewe­gun­gen damit zu machen.

Wich­tig ist vor allem die Posi­ti­on der Kame­ra im Raum. Dabei soll­tet ihr beach­ten, dass die Kame­ra 2 Fishe­ye-Lin­sen hat – Objek­te, die sehr nah an der Kame­ra sind, wer­den also groß und ver­zerrt dar­ge­stellt, Objek­te, die wei­ter weg sind, über­pro­por­tio­nal klein.

Um nun also nicht stän­dig selbst sehr groß und ver­zerrt im Bild zu sein, wenn man die Kame­ra hält, nutzt man meist einen „Pole“ oder Selfiestick.

Es gibt die­se in unter­schied­li­chen Län­gen. Stan­dard ist ca. 1 Meter, der ist auch vom Hand­ling für «immer dabei» sehr gut.

Als Zube­hör gibt es einen lan­gen 3 Meter Pole, der noch dra­ma­ti­sche­re Per­spek­ti­ven und droh­nen­ar­ti­ge «Flü­ge» ermög­licht. Wei­ter­hin ist man hier dann end­gül­tig raus aus der Zone, wo man mit gro­ßem Kopf oder gro­ßen Füßen abge­bil­det wird.

Der 3‑Meter Pole ist an sich super – lässt sich auch sehr schnell ein und aus­fah­ren und ist ver­hält­nis­mä­ßig leicht. Lei­der lässt er sich aber nicht in ver­schie­de­nen Län­gen arre­tie­ren. Es soll dafür aber jetzt bereits einen Nach­fol­ger geben, bei dem das geht. Den soll­tet ihr euch ansehen.

Die Insta360 One X2 erlaubt krea­ti­ve Auf­nah­men aus außer­ge­wöhn­li­chen Per­spek­ti­ven – Je mehr Erfah­rung man bereits mit der Bear­bei­tung sol­cher Auf­nah­men gesam­melt hat, um so leich­ter fällt es, die rich­ti­gen Kame­ra­po­si­tio­nen und Bewe­gun­gen bei spä­te­ren Auf­nah­men zu planen.

Bildqualität

  • 5K Auf­lö­sung für Vide­os ins­ge­samt. Die end­gül­ti­ge Auf­lö­sung hängt von dem Bild­aus­schnitt ab, den ihr beim Ref­raming wählt. Je wei­ter ihr rein­zoomt, des­to weni­ger Auf­lö­sung bleibt logi­scher­wei­se über. Ins­ge­samt spre­chen wir bei den meis­ten Auf­nah­men in «nor­ma­len» Zoom­stu­fen eher von einem Full-HD Ergeb­nis, als von 4K. Ich emp­feh­le aber, aus dem Ins­ta-Stu­dio immer mit 4K zu expor­tie­ren, bei weit­wink­li­ge­rem Framing könnt ihr dann z.T. auch von höhe­ren Auf­lö­sun­gen als Full HD profitieren.
  • Fotos auch im DNG For­mat abspeicherbar 
    • Ver­gleich 4x Fishe­ye­bil­der: 4 x 36 MP = 90 MP Rectilinear
      Insta360: DNG 18 MP Rec­ti­li­ne­ar (1/5)
  • Lens Fla­res bei Son­ne oft recht unan­sehn­li­che magen­ta­far­be­ne Flecken.
  • Kame­ra braucht aus­rei­chend Licht. (Video-) Auf­nah­men in der Däm­me­rung oder Dun­kel­heit kaum sinn­voll möglich.

TON

  • 4 Mikro­fo­ne, die auch Raum­s­ound ermög­li­chen sollen.
  • Mikro­fon­ad­ap­ter im Zube­hör, über den man z.B. Lava­lier Mic anschlie­ßen kann. Alter­na­tiv las­sen sich wohl Apple Air­pods per Blue­tooth koppeln.
  • Für mich ist die inter­ne Ton­auf­nah­men in so gut wie allen Situa­tio­nen unzureichend.
  • Lava­lier Lösung via Adap­ter nutz­bar. In der Regel wird man für Sprach­auf­nah­men aber, wenn vor­han­den, eher ande­re Kame­ras nutzen.

Unterwasser / UW Gehäuse / Actionaufnahmen

Ohne UW Gehäuse

  • Unter­was­ser: Auf­nah­men unscharf
    Das habe ich erfah­ren, als wir auf einem Segel­boot waren und Wale gese­hen haben. Ich war so geflasht, dass ich die Kame­ra ein­fach ohne Gehäu­se an dem lan­gen Pole ins Was­ser gehal­ten habe, um die Wale auch unter Was­ser aufzunehmen.
    Die Kame­ra hat es über­lebt – aller­dings sind die Auf­nah­men unter Was­ser alle durch den unter­schied­li­chen Bre­chungs­in­dex und die feh­len­de Luft­schicht nicht im Fokus.
    Auch das Stit­ching von Auf­nah­men, die ohne Gehäu­se unter Was­ser auf­ge­nom­men wur­den, funk­tio­niert nicht rich­tig – dafür gibt es der­zeit in der App schlicht kei­nen spe­zi­el­len Modus. (Unter­was­ser, ohne Dive Case).
  • Dafür ist es natür­lich groß­ar­tig, bei sol­chen Auf­nah­men alles in 360° auf­zu­neh­men und eben erst nach­träg­lich den Bild­aus­schnitt und die Kame­ra­fahrt defi­nie­ren zu können.

Mit UW Gehäuse (45m, ca. 90€)

  • UW Gehäu­se erzeugt gro­ßen «Blob» vor dem Fotografen
  • Sel­fies nur mit abge­win­kel­ter Kame­ra mög­lich, Pole ist dann sichtbar
  • Auf­nah­men mit «Invi­si­ble Sel­fie Stick» in der Pra­xis nicht möglich

Die Insta360 beim Action-Wassersport

Ich woll­te die Insta360 natür­lich auch beim Kitesur­fen ein­set­zen. Unter ande­rem auch dafür bestell­te ich mir das Unter­was­ser­ge­häu­se und das sog. «Kitesurf-Kit».

Dabei han­delt es sich vor allem um einen Brust­gurt, bei dem die Kame­ra auf der Brust des Kiters ange­bracht wird. Dar­auf mon­tier­te ich die Insta360 für einen ers­ten Ver­such in dem Unterwassergehäuse.

Die Ergeb­nis­se waren eher furchtbar:

  • Der Bild­win­kel ist extrem ungüns­tig und führt zu sehr unäs­the­ti­schen Aufnahmen.
  • Ohne sich selbst eine Hal­te­rung zu bas­teln, kann man die Kame­ra nicht in attrak­ti­ver Posi­ti­on befestigen.
  • Jede Hal­te­rung und auch das Füh­ren aus der Hand birgt die Gefahr 
    1. Die Kame­ra zu zerstören
    2. die Kame­ra zu ver­lie­ren: Gewin­de zur Befes­ti­gung der Kame­ra ohne Gehäu­se ist eine Schwach­stel­le. Es gibt Fäl­le, wo die­ses aus­ge­bro­chen ist. Dadurch sinkt die Bereit­schaft, Risi­ken beim Action Sport, z.B. Sur­fen, Kitesur­fen etc. ein­zu­ge­hen, wo Stür­ze auf­tre­ten können.
      UPDATE: Als Reak­ti­on auf das Video hat Insta360 mir mit­ge­teilt, dass das Gewin­de bei der Ins­ta 360 X2 gegen­über ihrer Vor­gän­ge­rin deut­lich ver­stärkt wur­de und hier kaum noch Pro­ble­me zu erwar­ten sind, «außer man wen­det abso­lu­te Kraft an».
  • Man kann an der Kame­ra selbst kei­ne Leash befes­ti­gen, um sie zu sichern (die Leash wür­de man ggf. sehen, sie wäre aber die ein­zi­ge Ver­si­che­rung gegen Ver­lust der Kame­ra im Was­ser), Floa­ter etc. sind nicht mög­lich. Eine robus­te­re Lösung wäre ggf. ein Mul­ti­funk­ti­ons­rah­men aus Metall aus dem Zube­hör, die­sen konn­te ich aller­dings noch nicht testen.
  • Lin­sen sind emp­find­lich, UW Gehäu­se ist sehr emp­find­lich, Lens­guards ver­schlech­tern die Qua­li­tät sicht­bar. Man muss sehr vor­sich­tig mit der Kame­ra und erst recht dem UW-Gehäu­se umgehen.
  • Der Rie­sen-Blob direkt vor der Brust des Kiters tut dann sein Übriges.

Alter­na­ti­ven?

  • Die ein­zi­ge Alter­na­ti­ve, die ich sehe, ist die Kame­ra an dem Pole auf dem Was­ser in der Hand zu hal­ten (nicht ide­al, da man dann nur eine Hand frei hat und die meis­ten Sport­ar­ten dann nicht oder nur ein­ge­schränkt betrei­ben kann) oder eine ent­spre­chen­de Hal­te­rung zu basteln.

Da mir Letz­te­res noch «sta­ti­scher» erschien und ich hier gera­de nicht die Mög­lich­keit habe, zu bas­teln und ich die Gefahr noch höher ein­schät­ze, die Kame­ra zu ver­lie­ren, habe ich mich letz­ten Endes nach Wochen des Zögerns dafür ent­schie­den, das Risi­ko ein­zu­ge­hen und die Insta360 auf dem Sel­fie­stick unge­schützt zum Kiten mit­zu­neh­men. Mir ist bewusst, dass ich Glück hat­te, nicht zu stür­zen oder einen ent­spre­chen­den Feh­ler zu machen, der mich leicht hät­te die Kame­ra kos­ten kön­nen. Fra­gi­le Punk­te sind hier die hebel­ar­ti­ge Befes­ti­gung am Stick ohne Siche­rung und die Was­ser­dich­tig­keit – die sich aller­dings als zuver­läs­si­ger her­aus­ge­stellt hat, als ich ursprüng­lich gedacht hatte.

Habe ich ein gutes Gefühl mit der Kame­ra auf dem Was­ser? Eher nicht. Kann ich den Sport «nor­mal» aus­üben, wenn ich eine Kame­ra in der Hand habe? Auch nicht wirk­lich. Haben mich die Ergeb­nis­se begeis­tert? Aber Hallo!

Bearbeitung

  • Kein manu­el­les Stit­ching und Aus­rich­tung mehr: Fotos und Vide­os wer­den in der App auto­ma­tisch zusam­men­ge­fügt und ausgerichtet.
  • Auf­lö­sung nach Ref­raming oft deut­lich unter 4K, Arte­fak­te z.T. sichtbar.
  • Umfang­rei­che Mobil-App mit vie­len Effek­ten und vor­ge­fer­tig­ten Templates 
    • Smart­phone App erfor­dert aktu­el­les Smart­phone mit aus­rei­chend Rechen­power – Kom­pa­ti­bi­li­täts­lis­te beim Her­stel­ler checken!
    • Zum Teil Bug­gy und für mich nicht intui­tiv zu bedienen.
    • Rie­si­ge Video­da­tei­en müs­sen für erwei­ter­te Bear­bei­tung in den Spei­cher des Smart­phones über­tra­gen wer­den. Das dau­ert sehr lan­ge und benö­tigt viel Spei­cher auf dem Smart­phone. Ins­ge­samt ist das Hand­ling auf dem Smart­phone eher umständ­lich. Man wünscht sich, die Bear­bei­tung am Rech­ner machen zu kön­nen, wo man spä­ter i.d.R. ja auch den Video­schnitt macht.
  • Kos­ten­lo­ses Insta360 Stu­dio für die Bear­bei­tung der 360 Grad Vide­os am PC/Mac
    • An sich eine gute Anwen­dung und kos­ten­los zu haben.
    • Ref­raming über Key­frames ist mög­lich sowie auto­ma­ti­sches Tracking
    • Rudi­men­tä­re Schnitt­funk­tio­nen feh­len: kei­ne Anein­an­der­rei­hung unter­schied­li­cher Clips, Hin­zu­fü­gen von Musik etc.
    • Wei­ter­hin feh­len im Ver­gleich zur Smart­phone App etli­che attrak­ti­ve Funk­tio­nen, dabei wären die erwei­ter­ten Bear­bei­tungs­mög­lich­kei­ten am Rech­ner deut­lich sinn­vol­ler zu nut­zen als am Smartphone.

Mein Fazit und meine Wünsche

Die Insta360 X2 macht sehr viel Spaß und im Ver­gleich zu ähn­li­chen Kame­ras des glei­chen oder ande­rer Her­stel­ler macht sie durch­aus eine sehr gute Figur. Sie ermög­licht ein­zig­ar­ti­ge Auf­nah­men und för­dert die Kreativität.

Die­se klei­ne und leich­te 360 Grad Kame­ra kann man immer dabei haben, um Auf­nah­men zu machen, die so mit ande­ren Kame­ras nicht oder nur mit erheb­li­chem Auf­wand mög­lich wären.

Dabei las­sen sich sowohl Effek­te, die für 360° Kame­ras typisch sind, wie Litt­le Pla­nets, umset­zen, als auch deut­lich dezen­te­re Auf­nah­men, denen man nicht direkt ansieht, dass sie aus einer 360° Kame­ra stam­men, die aber trotz­dem von dem nach­träg­li­chen Ref­raming profitieren.

Auch droh­nen­ähn­li­che Effek­te sind mög­lich, ohne die Nach­tei­le eine Droh­ne (Geneh­mi­gun­gen, Füh­rer­schein, Kos­ten etc.)

Aller­dings soll­te man auch bereit sein, sich mit der Nach­be­ar­bei­tung aus­ein­an­der­zu­set­zen. Ent­we­der auf dem Han­dy (Vor­aus­set­zung: ein aktu­el­les, per­for­man­tes Han­dy) oder auf dem Rech­ner mit der eher klas­si­schen Ref­raming App.

Im Ver­gleich wirkt eine klas­si­sche Action­cam in fast allen Berei­chen sta­tisch und unfle­xi­bel eben weil sie nicht die Mög­lich­keit bie­tet, die Bild­win­kel nach­träg­lich zu bestim­men und auch ihre Sta­bi­li­sie­rung nie so fest­ge­na­gelt ist, wie bei der Insta360. Punk­ten kann die Action­cam dann, wenn es tat­säch­lich auf Robust­heit ankommt.

Sport­auf­nah­men las­sen sich mit der Insta360 am bes­ten bei Sport­ar­ten machen, bei denen man die Kame­ra an einem Sel­fie­stick in der Hand hal­ten kann und bei denen kei­ne star­ken Ein­wir­kun­gen auf die Kame­ra zu erwar­ten sind, z.B. Gleitschirmfliegen.

Für Was­ser­sport sehe ich sie mit den genann­ten Ein­schrän­kun­gen, wenn man kei­ne grö­ße­re Kraft­ein­wir­kung oder Was­ser­ein­wir­kung befürch­ten muss oder bereit ist, dass Risi­ko einzugehen.

Sehr gut geeig­net für Sel­fie­auf­nah­men beim Wan­dern, wo die Kame­ra hin­ter oder vor einem her­schwebt. Dann natür­lich bei Auto­fahr­ten und allen ande­ren Akti­vi­tä­ten, bei denen die Kame­ra sicher geführt wer­den kann.

Anspruchs­vol­le Foto­gra­fen und Fil­me­ma­cher wer­den ggf. an die Gren­zen der Auf­lö­sung und des Dyna­mik­um­fangs sto­ßen, wenn sie in 4K pro­du­zie­ren und die Auf­nah­men mit Mate­ri­al von DSLR oder DSLM Kame­ras kom­bi­nie­ren wol­len. Ins­be­son­de­re bei wenig Licht und bei hohen Kon­trast­um­fän­gen stößt die Insta360 X2 bei Video doch an ihre Grenzen.

Für 360 Grad Fotos fin­de ich, ist die Qua­li­tät der DNG Datei­en oft für die Nut­zung im Web und klei­ne Prints aus­rei­chend und die Insta360 ermög­licht Auf­nah­men, für die ich vor­her noch einen gro­ßen und schwe­ren Pole mit­ge­schleppt habe, um mit einer DSLR + Fishe­ye dann 4 Auf­nah­men zu machen, die­se spä­ter manu­ell zu stit­chen etc. Das mache ich nur noch, wenn es wirk­lich wich­ti­ge Auf­nah­men mit ent­spre­chen­dem Anspruch an die Qua­li­tät sind.

Meine persönlichen größten Wünsche

  • Höhe­re Auf­lö­sung und bes­se­rer Dynamikumfang
  • Bes­se­rer Ton von inter­nen Mikrofonen
  • Ich wür­de mir wün­schen, dass die Desk­top-App um den Funk­ti­ons­um­fang der mobi­len App ergänzt wür­de, das wür­de die Nutz­bar­keit für anspruchs­vol­le User erheb­lich erweitern.
  • An der Usa­bi­li­ty bei­der Apps soll­te drin­gend gear­bei­tet und Feh­ler beho­ben werden.
  • An der Kame­ra wür­de ich mir eine Befes­ti­gungs­mög­lich­keit für eine dün­ne, fast unsicht­ba­re Leash wün­schen, mit der man die Kame­ra extra sichern könnte.
  • Die eher nutz­lo­se Kitesurf-Brust­hal­te­rung soll­te durch eine sinn­vol­le Tra­pez­hal­te­rung für Kitesur­fer und Wind­sur­fer ersetzt wer­den, die die Kame­ra sicher hin­ter dem Fah­rer anbringt und so eine 3rd Per­son View ermög­licht. Selbst­bau­lö­sun­gen gibt es hier­für aber lei­der bis­her kei­ne käuf­lich zu erwer­ben­de (mei­nes Wis­sens nach).

Hat euch mein Video gefal­len? Habt ihr schon Erfah­run­gen mit 360 Grad Kame­ras gemacht? Lasst es mich in den Kom­men­ta­ren wissen!

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Alle Inhalte © Gunther Wegner

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