Weiter geht’s mit meinem Bericht über unsere Foto-Expedition nach Peru. Nach Lima und Arequipa geht’s nun weiter in die wunderbare Natur des Colca Tals, welches in den Colca Canyon führt, der zweittiefsten Schlucht der Erde in Anschluss besuchen wir die Inka-Hauptstadt Cusco und das Heilige Tal.
Die morgendliche Aussicht aus dem Zimmer unseres gemütlichen Hotels in Corporaque könnte beeindruckender kaum sein. Hier, wo wir gestern nacht noch die südliche Milchstraße fotografiert haben, leuchtet uns nun diese Aussicht in den ersten Sonnenstrahlen entgegen:
Nach einem schnellen Frühstück wollen wir aber heute eine weitere große Sehenswürdigkeit des Colca Canyons fotografieren, nämlich die Condore, die morgens die wärmende Sonne nutzen, um ihre Thermik-Flüge zu vollführen. Dazu fahren wir vom Hotel aus ca. eine Stunde bergauf, vorbei an wunderbaren Aussichtspunkten.
Am Rand des Canyons angelangt, erreichen wir den Ort, wo die Condore zuhause sind. Hier gibt es einige Aussichtspunkte, von wo aus man sie beobachten kann.
Aber natürlich sind wir an einem solchen Ort nicht alleine – es gelingt uns allerdings, eine gute Aussichtsposition, etwas Abseits zu finden – obwohl auch die Reaktionen der Touris auf die vorbeifliegenden Condore sicherlich das eine oder andere Foto wert sind ;-)
Aber nicht nur Condore gibt es hier zu fotografieren, auch die kleinen gefiederten Andenbewohner sind auf jeden Fall einen zweiten Blick und ein ensprechendes Foto wert!
Auf der Rückfahrt zeigt uns unser Guide Christian dann einmal, wie man richtige Panoramen aufnimmt. Sein Tablet wurde auf der Tour so ein bisschen zum Running Gag inmitten all der schwer «bewaffneten» DSLR-Schützen, aber auch damit hat er gute Aufnahmen gezaubert – ein guter Blick für’s Motiv ist doch zunächst einmal der alles entscheidende Faktor!
Am Nachmittag stand ein weiteres Highlight an – wir würden eine einheimische Familie bei der traditionellen Arbeit auf dem Feld begleiten dürfen und sie dabei auch fotografieren dürfen.
Los ging es gleich mit einer entlaufenen Kuh, die die wild gestikulierende Bäuerin nur schwer davon überzeugen konnte wieder über die Mauer zu springen, über die sie gerade entbüxt war.
Und dann wurden wir Zeuge, wie hier die Felder noch bestellt werden. Ganz bewusst wird auf moderne Maschinen und künstliche Dünger verzichtet. Man bewirtschaftet die Gegend hier ökologisch, genau wie schon vor Generationen. Und man ist stolz darauf. Das fanden wir ganz großartig!
Allerdings ist die Rollenteilung bei der Bewirtschaftung der Felder auch ganz klassisch: die Frau läuft vorweg und wirft die Saat in die Erde, die drei zwei Ochsen und der Mann trotten hinterher. :-)
Am Ende des Tages ist das ganze Feld geschafft. Und das ohne Maschinen. Nur das Transistorradio der Frau hat geholfen ;-)
Obwohl wir nur fotografiert haben, hat uns dieser Ausflug ganz schön geschafft. Mental haben wir auf jeden Fall den Flug mitgezogen – da wird man sich doch auf ein Feierabend-Bier freuen dürfen? :-)
Aber halt – auch heute ist wieder eine tolle, sternenklare Nacht. Und wie gestern, nutzen wir noch einmal die Gelegenheit, um ein paar Nachtaufnahmen zu machen. Hier ein 360° Panorama:
Das Colca Tal hat uns sehr gut gefallen. Daher beschließen wir, am nächsten Morgen vor Sonnenaufgang eine kleine Wanderung vom Hotel aus zu machen, um den Sonnenaufgang über dem Tal zu fotografieren.
Hier noch ein interaktives 360° Panoramas unseres Aussichtspunktes für den Sonnenaufgang!
Nun müssen wir leider schon wieder zurück nach Arequipa, wo wir noch einmal zur Blauen Stunde auf der Plaza de Armas sind. Bei deutlich schönerem Licht, als beim letzten Mal, können wir hier noch einige schöne Fotos machen.
Hier das gleiche Panorama noch einmal als «Little Planet»
Cusco
Nun geht es nach Cusco – eine eindrucksvolle Stadt! Auch heute noch ist das Flair der Inka-Zeit allgegenwärtig – viele alte Inka-Mauern stehen noch und bilden die Fundamente der Stadt.
Beim Flanieren durch die kleinen Gässchen, insbesondere im Künstlerviertel San Blas, ergeben sich eine Vielzahl von Motiven.
Besoders die Kunstfertigkeit, mit der die Inka ihre Mauern gebaut haben, beeindruckt uns immer wieder. Ohne Fugen, wurden alle Steine so bearbeitet, dass sie Puzzle-förmig ineinander greifen. Wie die harten Steine so bearbeitet werden konnten, ist bis heute weitestgehend ein Rätsel. Man vermutet, dass sie mit speziellen Pflanzensäften angeäzt bzw. weich gemacht wurden. Wirklich schwer vorstellbar.
Und natürlich darf ein spätnachmittaglicher Besuch der hoch über Cusco thronenden Festung Sacsayhuaman nicht fehlen.
Den Abschluss bildet dann wieder der Besuch der zentralen Platzes in Cusco zur Blauen Stunde – die hier allerdings nur ca. 15 Minuten dauert ;-) – diese abzupassen, lohnt sich allerdings!
Cusco ist aber auch nicht nur die historische Hauptstadt der Inka, sondern vor allem auch das Tor zum Heiligen Tal, dem wunderschönen Flusstal des Urubamba, an welchem einige berühmte Inka-Stätten liegen und welches sich bis hin zum weltberühmten Machu Picchu erstreckt.
Stätten wie Pisaq und Ollantaytambo sind vielen Peru Reisenden ein Begriff, eindrucksvoll erfährt man hier, was die Inka in ihrer kurzen Schaffensphase von nur ca. hundert Jahren gebaut haben – nicht auszudenken, zu was sie instande gewesen wären, wenn die Invasion der Spanier ausgeblieben wäre und ihre Kultur weiterhin hätte fortbestehen können.
Witzig ist dann an solchen berühmten Orten, auch die Begegnung mit Einheimischen Schulklassen oder Gruppen. Für ihre Gruppenfotos suchten sie nicht nur einen Fotografen, sondern einer dieser exotischen Europäer wurde auch immer ausgewählt, mit auf’s Bild zu kommen! Ganz süß… :-)
Weiter geht’s in der nächsten Folge dann mit unserem Besuch des Weltwunders Machu Picchu.
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Alle Inhalte © Gunther Wegner
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