Die GoPro Hero 7 Black war mit uns auf Teneriffa und musste sich beim Tauchen und Kitesurfen beweisen. Darüber hinaus erzähle ich euch in meinem Video, was sich gegenüber den Vorgängermodellen verbessert hat und ob diese Dinge für die Praxis relevant sind, sprich ein Upgrade Sinn macht.
Ich habe mich bei meinem Review vor allem auf die für mich praxisrelevanten Punkte konzentriert, also das Filmen mit der Kamera. Fotos kann sie natürlich auch, sogar im GoPro eigenen RAW-Format – da ich aber nicht beides gleichzeitig machen, nutze ich sie nur im Video Modus und schneide anschließend bei Bedarf Einzelbilder aus den 4K oder 2.7K Videos heraus.
Eine Aufstellung der Plus- und Minus-Punkte sowie alle Links findet ihr weiter unten im Artikel.
Schaut euch am besten erst einmal das Video an:
Hier noch eine Zusammenfassung meiner Eindrücke (für ausführliche Erklärungen und die originalen Bilder aus der GoPro solltet ihr aber auf jeden Fall das Video ansehen!)
Meine Kritikpunkte
- Weichzeichnung von Gesichtern trotz ProTune Modus, entweder die Kompression schlägt hier zu, oder GoPro nutzt da eine Art Beautify-Filter – jedenfalls wirken Gesichter auf mich bei den GoPro Aufnahmen oft «glattgebügelt».
- Interner Ton nur bedingt brauchbar, besonders ein tiefes Rumpeln stört. Für den Anschluss von externen Mikrofonen ist leider der teure und klobige Mikrofonadapter von GoPro erforderlich.
- Immer wieder WLAN Verbindungsprobleme zur GoPro App
- Wenn WLAN an der Kamera an ist, versucht sie sich oft unkontrolliert mit dem Handy zu verbinden, das führt dann zu schneller Akku-Entladung.
- Leider auch immer wieder Abstürze der Kamera. Dann hilft nur «Akku ziehen» – das ist allerdings in vielen Situationen gerade bei einer Action-Cam nicht möglich, z.B. wenn man gerade bei einem Tauchgang ist oder sie am Kite hängt…
- Grenzen bei der Low-Light Eignung (zu sehen z.B. bei den nächtlichen Auto-Aufnahmen in meinem Sternen-Fotografie Video).
- Im 4K Modus lässt sich nicht auf «Lineares Bildfeld» umschalten.
Neutral
- Cinematische Slides sind aus der Hand kaum möglich – dafür eignen sich Gimbal-Kameras, wie die OSMO-Pocket (mein Testbericht) einfach besser.
- Das extreme Weitwinkelobjektiv der GoPro ermöglicht und macht spezielle Aufnahmen, die man in bestimmten Situationen zu seinem Vorteil nutzen kann, die aber auch nicht immer funktionieren. Bei Selfie-Aufnahmen z.B. sieht man mehr von der Umgebung, anderseits verzerren die Bilder und alles wirkt kleiner.
- Ton: internes Mikrofon im Notfall brauchbar, ihr hört ja im Video, wie es sich anhört. Ich empfehle auf jeden Fall ein externes
- Akkulaufzeit ca. 50–60 Minuten.
- HEVC Codec bei 4K/60 – stellt extreme Anforderungen an die Hardware, nicht alle Computer/Smartdevices können HEVC Filme Abspielen geschweige Bearbeiten. Das solltet ihr testen und sonst auf 2.7K 60 oder 4K 30 runterschalten.
- 2.7K Auflösung ist auch mit h.264 Codec möglich, solches Material ist leichter zu schneiden.
Positiv
- Großartige Software-Stabilisierung mit «Hypersmooth», auch Bewegungen der Z‑Achse, also auf- und ab, wie sie beim Gehen auftreten, werden gut stabilisiert.
- Robuste Actioncam mit dem gleichen Form-Faktor und Gehäuse wie die GoPro 5 und 6.
- ohne Gehäuse Spritzwassergeschützt (10m), mit speziellem, günstigen Gehäuse von camforpro bis 40m Wasserdicht, mit dem originalen Gehäuse von GoPro sogar 60m (hier muss man allerdings die Frontlinse abschrauben).
- Sehr gute Bildqualität bis 4K mit 60 fps.
- Scharfer Touch-Bildschirm, essenziell für die Bildkomposition bei Unterwasseraufnahmen und auch sonst sehr praktisch.
- Gleicher Akku wie Vorgängermodell, Akku kann in der Kamera über USB‑C geladen werden, ich nutze allerdings lieber dieses externe Ladegerät, da sind noch 2 Akkus dabei.
- ProTune ermöglicht auch anspruchsvolle Bearbeitung durch ein flaches Aufnahmeprofil für größeren Dynamikumfang, manuelle ISO-Grenzen, manuellen Weißabgleich.
- Vielfältige Befestigungsmöglichkeiten für Action-Aufnahmen.
- Automatischer Weißabgleich auch unter Wasser bis zu einer bestimmten Tiefe brauchbar.
- Kompatibilität mit altem Zubehör größtenteils gegeben.
- Praktischer und robuster USB‑C Anschluss.
- Micro-SD Karten sind einfach entnehmbar, und so leicht über ein externes Lesegerät auszulesen.
Mein Fazit
GoPro ist nicht umsonst die «Mutter der Actioncams». Mit der GoPro Hero 7 Black hat GoPro vieles richtig gemacht und eine wirklich gute Kamera auf den Markt gebracht, die vor allem in zwei Bereichen überzeugt: bei der Bildqualität und beim Handling. Und das sind ja schlussendlich die Dinge, auf die es ankommt.
Gerade die Hypersmooth Stabilisierung ist wirklich derart gut, dass man sich fragt, wie man überhaupt jemals ohne auskommen konnte. Allein diese Funktion rechtfertigt das Upgrade auf die 7er.
Ärgernisse wie die Abstürze und Verbindungsprobleme trüben leider das positive Bild, weil sie für den Fotografen bzw. Filmer ein Ärgernis sind und ihn davon abhalten, das zu machen, was er eigentlich machen will: schöne, kreative Aufnahmen. Vielen Herstellern mag das vielleicht nicht bewusst sein: aber wenn ich mich über ein Stück Technik ärgern muss, das mir eigentlich als Werkzeug zu meiner Kreativität dienen soll, dann bin ich in dem Moment nicht mehr entspannt und auch nicht mehr kreativ. Zum Glück kamen diese Momente auf unserer Reise nur wenige Male vor, so dass wir insgesamt doch die Freude bei der Arbeit mit der GoPro überwogen hat.
Die Tendenz, über proprietäre Mikrofon-Adapter dem Kunden nachträglich noch das Geld aus der Tasche zu ziehen, scheint sich ja mittlerweile zu etablieren. Während bei DJI der Mikrofon-Adapter für die OSMO Pocket auch Monate nach der Einführung der Kamera aber noch nicht einmal verfügbar ist und es auch keine funktionierenden Alternativen gibt, hat GoPro seinen Adapter wenigstens im Programm – auch wenn er mit 60€ wirklich unverschämt teuer ist.
Alles in Allem ist die GoPro Hero 7 Black eine sehr gute Action Cam und für ihren Einsatzzweck eigentlich alternativlos. Bleibt zu hoffen, dass GoPro noch etwas Energie in die Verbesserung der Firmware steckt und sich nicht ausschließlich an der Entwicklung des Nachfolgermodells arbeitet.
Hier noch eine Zusammenstellung der Produktlinks:
- GoPro Hero 7 Black
- Günstiges UW-Gehäuse von camforpro (40m)
- Originales UW Gehäuse von GoPro (60m)
- Mikrofonadapter von GoPro
- ND-Filter Satz für GoPro
- Externes Ladegerät inkl. 2 Akkus
Falls euch mein Review gefallen hat, schaut interessiert euch vielleicht auch mein Review zur OSMO Pocket:
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Disclaimer: Die GoPro plus Zubehör wurde mir von camforpro zur Verfügung gestellt, das beeinflusst in keiner Weise meine Einschätzung. Zur meiner Ethik bei der Zusammenarbeit mit Partnern habe ich hier einen Artikel geschrieben.
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Über meine Zusammenarbeit mit externen Partnern habe ich hier ausführlich geschrieben. Danke!