Endlich ist es wieder dunkel genug für Nachtaufnahmen. Daher war ich gestern mal wieder auf meiner Lieblingsinsel Fehmarn, um dort die Milchstraße zu fotografieren.
Mai, Juni, Juli und auch der August sind tolle Monate in Deutschland, es ist (meist) schön warm und abends lange hell.
Aber für die Astro- und Sternenfotografie sind sie nicht so geeignet, da es nachts nicht richtig dunkel wird, und wenn, dann nur kurz.
Ab September sieht das dann schon wieder ganz anders aus! Jetzt ist die Zeit, wo das Zentrum unserer Milchstraße noch gerade so über dem Horizont steht und es ausreichend dunkel wird, um sie gut sehen und fotografieren zu können. Ansonsten gibt es im Nordosten als einfaches «Objekt» für erste Deep-Sky Experimente auch noch die Andromeda Galaxie, die sogar mit bloßem Auge sichtbar ist und natürlich die Plejaden, die derzeit kurz nach Sonnenuntergang aufgehen und gegen Mitternacht schon recht hoch am Himmel stehen. Aber das sind natürlich nur einige der wundervollen Geheimnisse, die unser Nachthimmel uns preisgeben kann. Vorausgesetzt natürlich, ihr seid an einem dunklen Ort, mit wenig «Lichtverschmutzung».
Gestern war ich mal wieder auf der schönen Insel Fehmarn und habe dort einige Aufnahmen gemacht. Warum Fehmarn? Nun, dort gibt es noch einen einigermaßen dunklen Himmel ohne allzu viel Lichtverschmutzung und außerdem ist die Insel für mich von Hamburg aus schnell erreichbar.
Da der schönste Teil der Milchstraße im Südwesten zu sehen ist, ist die Insel auch praktisch – keine Berge oder Gebäude stören den Blick in diese Richtung. Am Wasser ergeben sich dazu auch immer schöne Vordergründe.
Um das Rauschen gering zu halten, ließ ich die Kamera motorisch nachführen um die Erdrotation zu kompensieren. Für die Milchstraßenaufnahmen wäre das aber nicht unbedingt notwendig gewesen.
Im Falle des allerersten Bildes oben habe ich z.B. mit Nachführung bei ISO 100 mit 60 Sekunden belichtet. Ohne Nachführung hätte ich dann ISO 800, bei 8 Sekunden genommen. Auch das hätte die D750 (und auch viele andere Kameras) problemlos umgesetzt.
Aber ich hatte David, dem Erfinder des MDK Motokopfes für Zeitraffer (mein Bericht) versprochen, die neue Astro-Funktion des MDK V5 auszuprobieren. Was soll ich sagen – es hat prima geklappt! Somit ist der MDK V5 ein richtiges «all-in-one» Gerät: Zeitraffer Motion Control, Panorama-Kopf und Astro-Tracker in einem. Aber ich schweife ab… :-)
Jedenfalls lassen sich solche Aufnahmen derzeit wirklich recht einfach machen, dazu ist nur eine Digitale Spiegelreflex, ein lichtstarkes Objektiv und ein gutes Stativ vonnöten. Aus gegebenem Anlass habe ich daher meinen schon etwas älteren Artikel zur Nacht- und Milchstraßenfotografie für euch noch einmal aktualisiert, den Link dazu findet ihr ganz unten!
Dann versuchte ich mich noch an einem Panorama – warum auch nicht. Wegen der Verschiebung der Sterne durch die Erdrotation musste ich mich allerdings beeilen – daher nutzte ich hier wieder etwas kürzere Zeiten, in dem Fall 30 Sekunden, bei ISO 400. Das schwenken des Panoramas machte ich einfach von Hand auf dem Kugelkopf, ohne Panorama Platte (die Kamera war immer noch auf der Nachführeinheit befestigt).
Das Stitchen des Panoramas hat Lightroom CC diesmal sogar hinbekommen (über die Probleme die Lightroom damit zum Teil hat habe ich ja auch schon berichtet).
Zum Abschluss habe ich dann mit meinem neuen 300 mm f/4 PF eine nachgeführte Aufnahme der Andromeda Galaxie probiert, hier ein Einzelbild. Wenn ihr keine Nachführung habt, dann könnt ihr übrigens auch mehrere kürzer belichtete Bilder machen und die dann überlagern (stacken) – wie das geht habe ich hier erklärt.
Wenn ihr also Lust bekommen habt, solche Aufnahmen mal selbst auszuprobieren – und das solltet ihr unbedingt :-) – dann lest doch mal die folgenden Artikel und schaut nochmal unsere Fotoschnack Folgen dazu an und legt los! Eine Nachführeinheit braucht ihr dafür nicht, solltet ihr euch für eine interessieren, kann ich euch die Vixen Polarie als einfache, kompakte Plug-and-Play Lösung dafür empfehlen, alternativ den MDK V4 oder MDK V5 als flexiblere, wenn auch dadurch etwas größere Lösung.
Hier nun mein überarbeiteter Artikel zu den Basics der Nacht- und Milchstraßenfotografie. Viel Spaß beim Lesen und selber Fotografieren!
Fotos und Zeitraffer von Sternen und der Milchstraße fotografieren und bearbeiten
Oft habe ich schon Fotos und Zeitraffer der Milchstraße gezeigt. Heute möchte ich euch daher einmal erklären, wie ich bei der Aufnahme und Bearbeitung der Fotos vorgegangen bin. Zunächst jedoch möchte ich einen kleinen Abstecher in die Astronomie machen und euch erklären, was unsere Milchstraße eigentlich ist und was ihre große Faszination ausmacht. Unsere Galaxie – […]
Ganz viele Infos findet ihr auch in unseren Fotoschnack Folgen zum Thema Nachtfotografie:
Fotoschnack 20 – Planeten, Sterne und Deep Sky fotografieren
Nach dem Mond in der letzten Folge, haben Paddy und ich uns noch einige kleinere, lichtschwächere aber nicht minder interessante Himmel-Objekte mit der Kamera vorgenommen: den Jupiter mit seinen Monden, den Orion Nebel und unsere Nachbar-Galaxie Andromeda. All diese Aufnahmen machen wir mit einer Spiegelreflex-Kamera (ich hatte die Nikon D600 dabei) und einer Spiegellosen (Paddy […]
Deep Sky Aufnahmen mit der DSLR stacken und bearbeiten
Im letzten Fotoschnack haben wir Euch gezeigt, wie ihr mit einer DSLR selbst in Deutschland tolle Astro Aufnahmen von Sternen-Nebeln, der Andromeda Galaxie und anderen sog. «Deep Sky» Objekten machen könnt. Im heutigen Video zeige ich Euch, wie ihr sie bearbeitet. Hier noch einmal der Link zum Fotoschnack, in dem wir die Aufnahme-Technik zeigen und […]
Wenn ihr selbst schöne Aufnahmen der Milchstraße in Deutschland gemacht habt, teilt sie doch mit uns in den Kommentaren! Ihr könnt dazu einfach auf eure Flickr, Instagram oder Dropbox Bilder verlinken.
Viele Grüße
Euer Gunther
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Alle Inhalte © Gunther Wegner
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Über meine Zusammenarbeit mit externen Partnern habe ich hier ausführlich geschrieben. Danke!